Die Mitarbeiter der deutschen Sicherheitsdienste offenbar werden immer seltener durch die Behörden kontrolliert: Laut eines Berichts der "Bild am Sonntag" sank die Anzahl der Überprüfung der bundesweit mehr als 4.000 Unternehmen in den vergangenen Jahren drastisch. Zahlen der Bundesfinanzdirektion West belegten dies.
Während die zuständigen Finanzbehörden 2012 noch 1.924 Arbeitgeber überprüft hätten, seien es im vergangenen Jahr nur noch 1.031 Kontrollen gewesen. Und auch die "Befragungen" von Sicherheitsmitarbeitern vor Ort habe in diesem Zeitraum um mehr als 38 Prozent abgenommen. Gleichzeitig sei die Zahl der ermittelten Fälle von Leistungsmissbrauch - also Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten, die zum Beispiel staatliche Unterstützung wie Arbeitslosengeld II erhielten - sogar leicht angestiegen: um 106 auf insgesamt 1.267. Der Sprecher der Bundesfinanzdirektion West, Klaus Salzsieder, wertet das als Erfolg: "Damit setzen wir aktuell Akzente in den jeweiligen Branchen. Und aus diesen geht hervor, dass wir im Bereich der Sicherheitsdienstleister zwar weniger kontrolliert haben, gleichzeitig jedoch in mehr Fällen auch Fehlverhalten feststellen konnten."
Allein im vergangenen Jahr hätten die Behörden 1.412 Straftaten und 474 Ordnungswidrigkeiten in der "Branche Sicherheitsdienstleistungen" festgestellt.