Bielefeld (ots) - Gern möchte man hoffen, dass Russlands Diktator Wladimir Putin - möglicherweise beflügelt vom Marketing-Erfolg des Formel 1-Rennens in Sotchi - seine aggressive Politik ändern möchte. Der Rückzug russischer Soldaten von der Grenze zur Ukraine könnte von mutigen Kreml-Astrologen so gedeutet werden. Dafür spricht, dass die wirtschaftliche Seite des Konflikts die russische Bevölkerung viel mehr trifft als Westeuropa. Selbst die Aussicht, dass Russland den Gashahn abdreht, hat im Westen keine Panik ausgelöst. Da mag die Ikone Putin in den Moskauer Medien noch so glänzen: Wenn der Niedergang der russischen Wirtschaft, Infrastruktur und Währung so weitergeht, wird die Bevölkerung über kurz oder lang verstehen, dass es sich um Falschgold handelt. Putin glänzt nur noch, weil er jede Opposition mit Macht im Keim erstickt. Das aktuelle Verbot der Menschenrechtsorganisation »Memorial« ist ein Skandal. Zwar ist es ein gutes Zeichen, wenn russische Soldaten von der ukrainischen Grenze abrücken. Eine wirkliche Wende wäre es aber erst, wenn sie auch das ukrainische Territorium einschließlich der Krim verließen.
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