BRüSSEL (AFP)--Im Kampf gegen Ebola stellt die EU-Kommission 24,4 Millionen Euro zur Verfügung, um die Suche nach einem Impfstoff und Behandlungsmethoden voranzubringen. Die Mittel fließen in fünf Forschungsprojekte bei Pharmaunternehmen und Fachinstituten, wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte. Sie reichten von groß angelegten klinischen Tests möglicher Impfstoffe bis zu Studien über die Wechselwirkung zwischen dem Virus und dem Körper von Infizierten.
Nach jüngsten Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO steckten sich mittlerweile 9.936 Menschen mit dem oftmals tödlich verlaufenden Virus an. 4877 von ihnen starben. Bei der WHO fand am Donnerstag erneut ein Treffen hochrangiger Experten zu der Epidemie statt, von der vor allem die westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone betroffen sind.
Die EU-Staats- und Regierungschefs befassen sich auf ihrem am Donnerstagnachmittag beginnenden Gipfel in Brüssel mit der Frage, wie Europa seine Hilfe für die Krisengebiete besser koordinieren kann. Die EU-Außenminister hatten Anfang der Woche bereits die Ernennung eines EU-Koordinators für Ebola beschlossen. "Wir befinden uns bei Ebola in einem Rennen gegen die Uhr", erklärte der scheidende EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. "Wir müssen auf die Notsituation reagieren und gleichzeitig eine langfristige Antwort finden."
Knapp 1,8 Millionen Euro aus den nun freigegebenen EU-Forschungsgeldern fließen an das deutsche Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, wie die Kommission mitteilte. Der größte Teil der Mittel geht mit gut 15 Millionen Euro an den Pharmakonzern GlaxoSmithKline für klinische Tests eines möglichen Impfstoffs in Europa und Afrika. Die EU-Kommission hat insgesamt nun rund 204 Millionen Euro für den Kampf gegen Ebola bereit gestellt.
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October 23, 2014 09:48 ET (13:48 GMT)