Gera (ots) - Thüringen macht nicht mit beim großen Forschungsprojekt gegen Volkskrankheiten. Und verkündet hat das nicht etwa - wie man annehmen könnte - das Gesundheitsministerium, sondern das Kultusministerium. Und die Ablehnung kam nicht erst jetzt, sondern schon Anfang des Jahres 2013. In seiner damaligen Antwort auf eine Kleine parlamentarische Anfrage von Anja Siegesmund, Fraktionschefin der Grünen im Landtag, verwies Christoph Matschie (SPD) namens der schwarz-roten Landesregierung zunächst darauf, das man sich zu den Zielen der "Nationalen Kohorte" bekenne. Das freilich dürfte dem Minister leicht gefallen sein. Denn das Bekenntnis alleine kostet ja nichts. Im weiteren klingt die Antwort ein bisschen nach beleidigter Leberwurst: Das epidemiologische Planungskomitee (EPC) habe in Thüringen keinen Bedarf gesehen, ein Studienzentrum zu etablieren. Ebenso wenig wie in Rheinland-Pfalz und in Hessen. Deshalb fehlten damals auch die beiden Länder, doch unsere unmittelbaren Nachbarn haben es sich inzwischen anders überlegt. Hessen ist jetzt bei der großen Gesundheitsstudie dabei. Thüringen hatte sich damals Hintertüren offen gehalten. Gut möglich, dass Grüne und SPD nun in einer neuen Regierung da durchgehen. Wo es doch um die Gesundheit geht.
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