Die Deflationsangst schwappt nach Asien
In ganz Asien sinken die Inflationsraten und schüren die Erwartung, dass die Zentralbanken der Region ihren Volkswirtschaften bald mit Zinssenkungen auf die Sprünge helfen könnten. Der Anstieg der Verbraucherpreise schwächt sich gerade fast überall ab, weil sich Öl und Agrargüter wie Reis, Sojabohnen und Zucker drastisch verbilligen. Teilweise lässt sich der Preisverfall mit einer globalen Angebotsfülle erklären. Doch auch das nachlassende Wachstum in China hat in ganz Asien Folgeeffekte, weil es die Nachfrage für die Exporte der Region dämpft.
Bank of Japan hält an Geldpolitik fest
Die Bank of Japan (BoJ) setzt ihre umfangreiche Lockerungspolitik fort und bleibt auch bei ihrer positiven Konjunktureinschätzung - trotz der düsteren Wachstumszahlen, die Anfang der Woche veröffentlicht wurden. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hat deswegen die zweite Stufe der geplanten Mehrwertsteuererhöhung verschoben und Neuwahlen für Dezember angekündigt. Die BoJ entschied mit einer Mehrheit von acht zu eins, mit Wertpapierkäufen im Volumen von 80 Billionen Yen pro Jahr Geld in das Bankensystem zu pumpen.
Japan lockt Private-Equity-Profi an die Spitze des Staatsfonds
Die japanische Regierung will einen Private-Equity-Manager an die Spitze ihres 1,1 Billionen US-Dollar schweren Pensionsfonds, dem größten der Welt, setzen. Er soll einen aggressiveren Investitionskurs einschlagen. Nach Auskunft mehrerer gut informierter Personen soll Hiromichi Mizuno, der zurzeit als Partner bei der privaten Beteiligungsgesellschaft Coller Capital in London arbeitet, noch in dieser Woche zum Chef-Anlageverwalter des Government Pension Investment Fund aufsteigen.
EZB-Rat Knot sieht derzeit keinen Grund für Staatsanleihekäufe
Der Präsident der niederländischen Notenbank, Klaas Knot, sieht derzeit keine Notwendigkeit für den Kauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Die EZB könne zwar weitere geldpolitische Lockerungen vornehmen, darunter auch den Kauf von Staatsanleihen, es sei aber unsicher, ob diese effektiv gegen die niedrige Inflation in der Eurozone wirkten, sagte das Mitglied des EZB-Rats vor dem Parlament seines Landes.
Keine Einigung bei Spitzengespräch zwischen Bahn und Gewerkschaften
Im festgefahrenen Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn hat ein Spitzengespräch des Konzerns mit den beiden konkurrierenden Gewerkschaften GDL und EVG am Dienstagabend keine Fortschritte gebracht. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erklärte das Gespräch für gescheitert und machte die Haltung der Lokführergewerkschaft GDL dafür verantwortlich. Die Bahn erklärte ihrerseits, sie werde am Freitag mit beiden Gewerkschaften nun getrennte Tarifverhandlungen führen.
Ölpreissturz wird zum Test für die OPEC-Staaten
Als der Ölpreis Anfang des Monats in den Keller rutschte, bat der Außenminister Venezuelas den Ölminister Saudi Arabiens um ein in der Branche unübliches kurzes bilaterales Treffen. Ali al-Naimi rechnete damit, dass Rafael Ramirez ihn am Rande einer Klimakonferenz auf der venezolanischen Insel Isla de Margarita dazu auffordern werde, durch Förderkürzungen den Markt zu stabilisieren.
Steinmeier ringt um Waffenruhe für Ostukraine
Drei Tage nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) intensiv mit Russlands Präsident Wladimir Putin über die Ukraine-Krise beraten. Bei dem Gespräch im Kreml sei es um Wege aus der Krise gegangen, die "neue Perspektiven der Kooperation eröffnen könnten", verlautete im Anschluss aus Delegationskreisen.
Inflation in Russland könnte im Januar zweistellig werden
Die Inflation in Russland könnte zu Beginn des nächsten Jahres einen zweistelligen Wert erreichen. Wie Finanzminister Anton Siluanow laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag sagte, deutet gegenwärtig alles darauf hin, dass die Verbraucherpreise im Januar prozentual zweistellig steigen werden.
EU-Rechtsaußen erzwingen Misstrauensantrag gegen Juncker
Die EU-skeptischen Parteien vom rechten Rand erzwingen einen Misstrauensantrag im Europaparlament gegen EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Die von der EU-feindlichen britischen Partei Ukip geführte EFDD-Fraktion brachte am Dienstag die notwendigen 76 Unterschriften zusammen, unter anderem mit Hilfe der rechtsextremen Front National (FN) aus Frankreich, wie aus Parlamentskreisen in Brüssel verlautete. Dass Juncker nach weniger als einem Monat im Amt schon durchfällt, gilt aber als ausgeschlossen.
Türkischer Banken-Star stolpert über Politik
Vor zwölf Monaten hätte es der Asya Katilim Bankasi kaum besser gehen können: Die rasant wachsende türkische Bank hatte gute Verbindungen zur Regierung, sie war Pionier auf dem Gebiet der islamischen Finanzdienstleistungen und die Gewinne stiegen deutlich. in Jahr später fliehen die Kunden, die Gewinne sind verdampft und Aktien der Bank sind eingebrochen. Vergangene Woche legte die Bank erstmals seit dem Börsengang 2006 einen Quartalsverlust vor.
Republikaner im US-Senat blockieren Geheimdienstreform
Die Republikaner im US-Senat haben die von Präsident Barack Obama versprochene Geheimdienstreform blockiert. Bei einer Verfahrensabstimmung kam am Dienstagabend (Ortszeit) nicht die notwendige Mehrheit von 60 der 100 Senatoren zustande, um die Debatte über das Gesetz zu eröffnen.
Brasilien stellt Eike Batista wegen Insiderhandels vor Gericht
In Brasilien hat der Gerichtsprozess gegen den ehemaligen Milliardär und Öl-Unternehmer Eike Batista wegen mutmaßlichen Insiderhandels begonnen. Es ist ein hochkarätiger Fall für die Staatsanwaltschaft. Sie ist erpicht darauf, der Welt zu zeigen, dass Brasilien seinen Unternehmenssektor vernünftig reguliert.
Schwere Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten in Hongkong
In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong ist es am Mittwoch zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen, als mehrere Protestierende versuchten, das Parlament zu stürmen. Die Beamten setzten am Morgen Pfefferspray und Schlagstöcke gegen mehrere hundert Demonstranten ein und nahmen vier Menschen fest.
DJG/DJN/WSJ/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 19, 2014 03:00 ET (08:00 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.