Bremen (ots) - Was wollen die Grünen? Wieder zusammenwachsen, die Risse zwischen den Realos und Linken kitten. In strittigen Punkten soll Einigkeit herrschen, beim Asylkompromiss etwa oder auch in der Frage von Waffenlieferungen in Krisengebiete - die Partei ist dagegen, doch wer dafür ist, darf das ab jetzt sein. Man will sich wieder zuhören und andere Meinungen respektieren. Das zeigt sich im künftigen Schwerpunktthema der Partei: Statt Energiewende und Atomausstieg wollen die Grünen nun gegen Massentierhaltung und industrialisierte Landwirtschaft sowie für Naturschutz und gesunde Ernährung kämpfen. Das entspricht dem Zeitgeist und der Partei-DNA. Innerparteilich bringt das die Grünen auf Kuschelkurs, und auch in der Bundespolitik werden sie damit nicht anecken. Doch um bei den Großen mitspielen zu können, muss man sich auch mit unbequemen Themen beschäftigen, etwa mit Steuer- und Wirtschaftspolitik. Die Debatten in Hamburg zeigen vor allem: Die Grünen haben wieder ein gemeinsames Ziel, eine erfolgreiche Bundestagswahl 2017 - auch, wenn sie noch nicht genau wissen, wie. Bis dahin muss sich zeigen, ob die zarten Annäherungen auch dem Politikalltag standhalten.
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