Liebe Leserin, lieber Leser,
in der Klartext-Ausgabe vom 7. Oktober hatte ich geschrieben:
"George Soros und Jim Rogers und Michael Vaupel sind sich einig: Ackerland ist eine aussichtsreiche Geldanlage!"
Ich hatte auf George Soros verwiesen, welcher mit dem Kauf von argentinischem Ackerland (antizyklisch gekauft) einen Gewinn von nahezu unglaublichen knappen 1.200% in gut einem Jahrzehnt erzielt hatte. Mit Ackerland!
Ich wiederhole kurz die dahinter stehenden Annahmen.
Die zugrunde liegende diesbezügliche Investment-Idee ist meiner Ansicht nach völlig korrekt.
- Weltweit wächst die Bevölkerung und damit auch die Nachfrage nach Nahrungsmitteln.
- Gleichzeitig sinkt die weltweit verfügbare Anbaufläche.
- Beispiel China: Dort sind 9% der Fläche von Versalzung betroffen.
- In Nordchina sind satte 15% der Ackerflächen von Wüstenbildung betroffen.
Auch sonst sorgen Verstädterung, Verkarstung und Versalzung der Böden sowie Wüstenbildung (ich kenne das aus Afrika) für zurückgehende Anbauflächen.
Investitionen in Ackerland sehe ich vor diesem Hintergrund als attraktiv.
Für Kleinanleger wie mich ist es allerdings unpraktikabel, kleine entsprechende Grundstücke zu kaufen. Es geht aber auch anders: Zum Beispiel via börsennotierte Unternehmen, welche landwirtschaftliche Flächen besitzen bzw. langfristig gepachtet haben und bewirtschaften.
Ein solches Unternehmen habe ich recherchiert: Es ist die KTG Agrar AG mit Firmensitz Hamburg, welche ein Profiteur der Verknappung landwirtschaftlicher Flächen ist.
Ich weise an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass ich dort umgehend selber eingestiegen bin, nachdem mich die Analyse überzeugt hatte. Ich bin also selber investiert.
Der in Deutschland beobachtete Trend - Rückgang der landwirtschaftlichen Anbauflächen - ist nicht nur auf dieses Land beschränkt. Weltweit sorgen wachsende Weltbevölkerung und zunehmende Verstädterung für einen Rückgang des Ackerlandes.
Vor diesem Hintergrund finde ich die Aktien der KTG Agrar AG sehr interessant:
Dieses Unternehmen mit Firmensitz Hamburg ist einer der führenden Produzenten landwirtschaftlicher Produkte in Europa. Rund 35.000 Hektar in den ostdeutschen Bundesländern (landwirtschaftliche Betriebsgesellschaften) sowie in Litauen werden bewirtschaftet.
Dies sowohl in Form von Öko-Landwirtschaft (finde ich besonders gut) als auch von konventionellem Anbau. Ein Teil der Flächen gehört dem Unternehmen, der größere Teil ist gepachtet.
Das finde ich überzeugend:
- Die KTG Agrar versucht verstärkt, die gesamte Nahrungswertschöpfungskette abzudecken.
- So wird die Ernte zum Teil weiterverarbeitet, Kartoffeln werden zu Kartoffelpuffern, andere Produkte zu Tiefkühlkost.
- Dazu bietet KTG Agrar u.a. die Marken "Frenzen", "biozentrale" sowie "biofarmers" an.
- Zudem werden auch (mit Ernteresten) Biogasanlagen betrieben.
Das Unternehmen beruht insofern auf mehreren Geschäftsfeldern - und insbesondere Besitz und Pacht von Tausenden Hektar Ackerland macht es interessant.
Der Blick auf den Chart:
Kursverlauf KTG Agrar Aktie, ISIN: DE000A0DN1J4
Quelle: Finanzen100
Der Kurs bewegt sich seit Jahren mehr oder weniger in einer Seitwärtsbewegung. Da Umsatz und Gewinn der KTG Agrar AG im gleichen Zeitraum deutlich gewachsen sind, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass die Bewertung günstiger geworden ist.
Mehr zu der Bewertung der Aktie dann voraussichtlich morgen.
Und hier dann noch das Zitat zum Tag:
"Der Verbraucher sollte sich vor Augen halten, dass es keine Qualität sein kann, wenn 100 Gramm Fleischwurst im Sonderangebot 79 Cent kosten. Da muss man einfach nur seine Birne anschalten und im Supermarkt zehn Gänge weitergehen in die Tierfutterabteilung. Da kostet Premium-Tierfutter 1,29 Euro, und dann kann man sich die Frage eigentlich selber beantworten, ob man das jetzt kaufen sollte oder nicht."
- Mario Kotaska (im Interview mit der "Allgemeine Zeitung")
In diesem Sinne!
Ihr
Michael Vaupel