Hagen (ots) - Im Nervenkrieg mit dem Bund um die weitere Finanzierung der Schulsozialarbeit hat NRW eingelenkt. Der monatelange Polit-Poker ging zu Lasten von Sozialarbeitern, Schülern und Eltern. Dass die Regierung Kraft in der Großen Koalition kein Gehör fand, wirft auch ein Schlaglicht auf den schwindenden Einfluss von NRW auf Bundesebene. Kraft hat in letzter Minute die Reißleine gezogen, und das war richtig. Sozialarbeiter sollen den Teufelskreis von Bildungsarmut und sozialer Ausgrenzung bedürftiger Menschen aufbrechen. Lehrer, die bei familiären und sozialen Problemen ihrer Schüler oft überfordert sind, benötigen qualifizierte Hilfe. Es wäre ein Skandal gewesen, wenn die Schulsozialarbeit ausgelaufen wäre. Dass sich die Kommunen mit Millionen an der Finanzierung beteiligen, ist ein klares Indiz für die Notwendigkeit der Sozialarbeit. Schließlich sind Integration und Gewaltprävention an Brennpunkten ohne professionelle Helfer kaum möglich. Weil Schulsozialarbeiter keinen Bildungsauftrag haben, sondern sozial tätig sind, ist eine Finanzierung aus dem Schulhaushalt nicht zwingend. Für die nächsten drei Jahre ist die Schulsozialarbeit gerettet. Die Politik sollte sich nach dem Hickhack lernfähig zeigen und frühzeitig eine Anschlussregelung aushandeln.
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