Deutschland hat in den westafrikanischen Ländern, die von der Ebola-Epidemie betroffen sind, bislang keine eigene medizinische Hilfe geleistet. Trotz umfangreicher personeller und finanzieller Zusagen wird keines der zahlreichen Zentren zur Behandlung Ebola-Kranker bislang in deutscher Regie betrieben, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.).
Nach Angaben der "Ebola Task Force" im Auswärtigen Amt befinden sich derzeit in den Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia insgesamt sechzehn deutsche Helfer im Auftrag der Bundesregierung. Vor der Eröffnung stehe ein Behandlungszentrum, das in Regie des Roten Kreuzes in Monrovia errichtet wurde. Der Vorstandsvorsitzende der Organisation "Ärzte ohne Grenzen", Tankred Stöbe, sagte der F.A.S.: "Es war nicht leicht herausfinden, wann denn die Versprechen eingelöst werden. Jetzt ist es wohl fast so weit."
Stöbe beklagte, dass die Hilfe aus Deutschland zu spät und zu unkoordiniert komme. "Nach dem Erdbeben auf Haiti oder der Sturm auf den Philippinen dauerte es nur Stunden oder Tage, ehe internationale Hilfe massiv mobilisiert war. Bei Ebola sind Monate vergangen." Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" hatte bislang insgesamt 3.300 Mitarbeiter im Einsatz.