Von Thomas Rossmann
Die Wall Street hat auch zur Wochenmitte ihre Rekordjagd fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index markierte bei 17.924 Punkten erneut ein Allzeithoch und nimmt damit die Marke von 18.000 Punkten ins Visier. Auch der S&P-500 kletterte mit 2.076 Punkten auf ein neues Allzeithoch. Stützend wirkte sich ein besser als erwarteter ISM-Index für den Dienstleistungssektor aus. Dieser stieg im November auf 59,3, während die Ökonomen lediglich mit einer Zunahme auf 57,6 gerechnet hatten. Der ADP-Arbeitsmarktbericht war dagegen etwas schwächer als prognostiziert ausgefallen.
Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,2 Prozent auf 17.913 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,4 Prozent auf 2.074 Punkte aufwärts und der Nasdaq-Composite gewann 0,4 Prozent auf 4.774 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE dabei 0,76 (Dienstag: 0,81) Milliarden Aktien. Den 2.058 (2.115) Kursgewinnern standen 1.126 (1.070) -verlierer gegenüber, während 81 (87) Aktien unverändert schlossen.
Auch die Energiewerte waren mit dem anziehenden Ölpreis der Sorte WTI gesucht. Der Sektor war im S&P-500 einer der größten Gewinner. "Viele Werte aus dem Sektor sind stark überverkauft und die Investoren nutzen das niedrige Niveau nun wieder für einen Einstieg", so Analyst David Seaburg von Cowen & Co. Für die Aktie von Exxon ging es im Dow-Jones-Index um 0,8 Prozent nach oben. Dagegen verloren Chevron nach den Vortagesgewinnen 0,3 Prozent.
Doch insgesamt waren die Gewinne am Aktienmarkt überschaubar. Vor dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für November am Freitag herrschte eine gewisse Zurückhaltung. Dies drückte sich auch im niedrigeren Umsatz aus. Das "Beige Book" der US-Notenbank beeinflusste das Handelsgeschehen kaum. Die US-Wirtschaft habe auch in den Monaten Oktober und November weiter expandiert, hieß es. Über den US-Arbeitsmarkt sagte die Fed, die Situation habe sich hier weiter verbessert. Die Inflation sei in den Monaten Oktober und November "weiterhin gedämpft geblieben".
An den Rohstoffmärkten legten die Preise für Gold und Öl wieder zu. Ein Barrel der Sorte WTI kostete zum Settlement 67,38 Dollar, ein Plus von 0,7 Prozent. Hier sorgte der überraschend starke Rückgang der wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten für Auftrieb. Diese waren um 3,7 Millionen Barrel gesunken, während Analysten im Schnitt mit einer Zunahme um 380.000 Barrel gerechnet hatten.
Dagegen fiel der Preis für ein Fass der Sorte Brent mit 69,92 Dollar auf den niedrigsten Stand seit Mai 2010. Hier belasteten Aussagen Saudi-Arabiens, wonach das Land sich in nächster Zeit nicht für eine Begrenzung der Fördermenge durch die OPEC einsetzen wird, auch wenn die Preise weiter fallen würden. Der größte Produzent im Erdölkartell gehe nun davon aus, dass sich der Ölpreis bei 60 US-Dollar stabilisieren wird, einem Niveau mit dem sowohl die Saudis als auch andere Produzenten am Persischen Golf leben könnten, sagten informierte Personen.
Hoch ging es dagegen für den Goldpreis. Für die Feinunze mussten zum Settlement 1.209 Dollar bezahlt, ein Aufschlag von 0,8 Prozent. Und dies trotz eines festeren Dollar, der das Sentiment normalerweise belastet. Im Blickpunkt stand aber vor allem die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag, hieß es von Händlern. Die Investoren warteten mit Spannung auf Aussagen zu weiteren geldpolitischen Schritten.
Der Dollar setzte seine Aufwärtsfahrt fort. Zu den meisten Währungen konnte der Greenback Gewinne verbuchen. Der Euro rutschte zwischenzeitlich auf ein Zweijahrestief und notierte im späten US-Handel bei 1,2310 Dollar. Die Gemeinschaftswährung wurde dabei gleich von zwei Seiten in die Zange genommen. Einerseits belasteten die Sorgen um weitere geldpolitische Maßnahmen der EZB. Zudem hätten Mitglieder der US-Notenbank angedeutet, dass die Bank die Leitzinsen auch schneller erhöhen könnte als vom Markt erwartet.
Wenig verändert zeigten sich die US-Anleihen. Eine Erholung nach den deutlichen Vortagesverlusten blieb damit aus. Die Papiere waren zuletzt massiv unter Druck geraten, belastet von der Erwartung eines strafferen Kurses der US-Notenbank und von der Rekordjagd an den Aktienmärkten. Die Rendite der zehnjährigen Treasury verharrte bei 2,29 Prozent.
Bei den Einzelwerten verbesserte sich die Aktie von Abercrombie & Fitch um 3,5 Prozent. Vor der Startglocke hatte es noch nach einem deutlicheren Minus ausgesehen, denn der Mode-Einzelhändler hatte mit seinen Zahlen die Erwartungen des Marktes leicht enttäuscht. Doch immerhin soll das vierte Quartal nun ein flächenbereinigtes Umsatzplus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich sowie eine im Vergleich zum Vorjahr höhere Bruttomarge bringen. Diese Aussichten kamen bei den Anlegern gut an.
Microchip Technology legten um 4,3 Prozent zu. Dank einer besseren Book-to-Bill-Ratio geht das US-Unternehmen nun im vierten Quartal von einem Gewinn je Aktie zwischen 60 und 64 Cent aus. Zuvor lag die Spanne zwischen 59 und 60 Cent. Auch soll der erwartete Umsatzrückgang geringer als erwartet ausfallen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.912,62 0,19 33,07 S&P-500 2.074,33 0,38 7,78 Nasdaq-Comp. 4.774,47 0,39 18,66 Nasdaq-100 4.312,93 0,16 6,97 Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 28/32 dn 1/32 0,555% +1,9 Bp 7/8% 3-year 99 24/32 dn 2/32 0,964% +2,2 Bp 1 1/2% 5-year 99 16/32 dn 2/32 1,605% +1,5 Bp 1 7/8% 7-year 99 4/32 dn 1/32 2,007% +0,4 Bp 2 1/4% 10-year 99 22/32 flat 2,285% flat 3% 30-year 100 6/32 up 9/32 2,990% -1,5 Bp DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.55 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2310 -0,53% 1,2376 1,2391 EUR/JPY 147,49 -0,02% 147,53 147,65 EUR/CHF 1,2035 0,01% 1,2034 1,2044 USD/JPY 119,80 0,51% 119,20 119,16 GBP/USD 1,5686 0,29% 1,5641 1,5636 ===
Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 03, 2014 16:33 ET (21:33 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.