Düsseldorf (ots) - Jetzt tritt offenbar ein, was Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) stets abgestritten hatte: Der Mindestlohn führt dazu, dass zahlreiche Stellenabgebote für Langzeitpraktika wegfallen werden. Einige Krankenhäuser zum Beispiel können oder wollen es sich angesichts klammer Kassen nicht leisten, ihren Jahrespraktikanten auf Station mindestens 8,50 Euro pro Stunde zu zahlen. Bisher konnte das System zumeist als Gewinn für beide Seiten beschrieben werden: Das Unternehmen bekam mit dem Praktikanten als Anwärter für einen Ausbildungs- oder Studienplatz eine motivierte und vor allem günstige Arbeitskraft dazu. Und der Praktikant sammelte wertvolle Erfahrungen im Berufsalltag. Diese war ihm im Zweifel wichtiger als eine Vergütung mit 8,50 Euro oder mehr. Wenn aber solche Praktikantenstellen gestrichen werden, hat das gleich mehrere negative Effekte: Die Tricksereien der Unternehmen nehmen zu, um die Kapazitäten billiger Arbeitskräfte doch halten zu können. Damit steigt die Gefahr prekärer Arbeitsverträge für die Praktikanten und nimmt eben nicht ab. Und auf den Staat kommen höhere Kosten für Kontrollen zu. Steuert die Politik nicht gegen, könnte der Mindestlohn bei Praktika komplett versagen.
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