Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat seine Partei gegen den Vorwurf verteidigt, die SPD habe zwar die Quote, die CDU aber die Frauen an der Parteispitze. Die SPD ist die einzige Partei im Bundestag, die noch nie eine Parteichefin, eine Fraktionschefin oder eine Spitzenkandidatin hatte, obwohl in der Partei bereits seit 1988 eine Frauenquote gilt.
Maas sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe), er zweifele trotzdem nicht an dem Sinn der Quote. Denn die "Quote gilt nicht für Vorsitzende, sondern für Teams". Die SPD wolle "gemischte Gremien, weil dadurch die Ergebnisse besser sind". Und in den Teams sei die SPD "deutlich besser als die Union - vergleichen sie zum Beispiel mal den Frauenanteil in den Bundestagsfraktionen".
Maas hatte zusammen mit Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) den Gesetzentwurf zur Frauenquote für Unternehmensführungen vorgelegt, der in der vergangenen Woche von der Bundesregierung beschlossen wurde. Auf die Frage, warum es in der CDU mit Angela Merkel, Ursula von der Leyen, Julia Klöckner und Annegret-Kramp-Karrenbauer mächtigere Frauen als in der SPD gebe, sagte Maas: "Umso erstaunlicher finde ich, dass es dann so erbitterten Widerstand aus der Union gegen die Frauenquote gab. Am Ende waren wir es, die die Quote durchgesetzt haben."