Der fortdauernde Ölpreisverfall beeinträchtigte das globale Börsengeschehen. Lediglich der Euro konnte sich am Freitag (grüner Pfeil) dem allgemeinen Verkaufsdruck widersetzen, während Texas Öl (WTI) das höchste Minus aufwies (roter Pfeil) und auch im Wochenverlauf der Verlierer war (roter Pfeil). Silber kam dagegen auf den ersten Platz (grüner Pfeil) und ist seit dem 7. November 13% gestiegen. Meine Silber Empfehlungen brachten damit in diesem Jahr ein Plus von über 30% ein, obwohl der aktuelle Preis 13% unter dem Jahresanfangsniveau liegt. Flexibilität machte sich hier bezahlt. Am schlechtesten schneidet Nordsee-Öl (Brent) seit Jahresbeginn ab (roter Pfeil). Der amerikanische Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) führt weiterhin die obige Tabelle an (grüner Pfeil).
Zu Wochenbeginn sprach ich auf meiner Börsenhotline von einer überfälligen Atempause von 3% bis 5%. Dies ist beim DAX inzwischen voll eingetreten. Beim Dow Jones kam es zum schlechtesten Wochenresultat in drei Jahren. Damit ist die stark überkaufte Situation an der Börse größtenteils abgebaut. Das restliche Risiko ist begrenzt. Allerdings wird es kaum zu einem neuen Rekordhoch beim DAX noch vor Jahresende kommen. Der Jahresendstand kann sogar unter der 10.000 Marke liegen.
In der dritten Dezemberwoche werden zwei Ereignisse das Börsengeschehen beeinflussen. Der Notenbankrat (FOMC) trifft sich in Washington zu seiner letzten zweitägigen Sitzung in diesem Jahr. Mit einer Zinsentscheidung ist nicht zu rechnen, aber die Wortwahl im anschließenden Kommentar am Mittwoch Nachmittag kann die Börsen bewegen.
Am Freitag kommt es dann zum sogenannten "Hexentanz", wenn vier Terminkontrakte verfallen. Dieses Ereignis findet viermal im Jahr jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember statt. Hierbei kommt es im Wochenverlauf meist zu einer stärkeren Volatilität verbunden mit höheren Umsätzen.
Der Ölpreis (WTI) ist am Freitag unter seine langjährige Unterstützung (grüne Linie) gefallen (roter Pfeil). Der Rückgang von 47% seit Ende Juni (rote Schattierung) ist der zweitgrößte in 17 Jahren. Zu einem Preisverfall von 80% kam es Mitte 2008 bis Anfang 2009 (lila Schattierung). Auf dem aktuellen Niveau sind viele US-Quellen nicht mehr profitabel. Die Sanktionen gegen Russland schaden Amerika und den EU-Ländern mehr als Russland selbst. Ich habe die Sanktionen von Anfang an kritisiert. Ein weiterer Preisverfall ist noch möglich und kann sogar die $50 Marke temporär unterschreiten.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen gibt es auf meiner Hotline. Mein nächster Blog erscheint am 22. Dezember.
© 2014 Heiko Thieme