Bremen (ots) - Zwei Reporter kriegen ein Exklusiv-Interview mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un, die CIA klinkt sich ein und setzt die Männer als Killer auf den Irren in Pjöngjang an: Wie großes Kino klingt der Plot von "The Interview" nicht - und dennoch wird die Krawall-Komödie zum Hit. Denn der Film kommt in den Giftschrank - aus Angst vor diffusen Drohungen vermutlich nordkoreanischer Hacker. Als vor Jahren der Streit um die Mohammed-Karikaturen eskalierte, standen alle westlichen Politiker kerzengerade zu Presse- und Kunstfreiheit - obwohl manch einer durchaus eine Verletzung seiner religiösen Gefühle hätte geltend machen können. Dennoch wurde die Meinungs-Freiheit höher bewertet - zu Recht. Im Falle Kim Jong Uns und seiner Mörderbande gibt es allerdings keinerlei zarte Seelchen, auf die es Rücksicht zu nehmen gälte. Einem finsteren Regime passt die Darstellung seines vergötterten Führers nicht. Es droht mit dumpfen Anspielungen auf den 11. September - und schon wird "The Interview" vor dem Filmstart zurückgezogen. Es gehe um die Sicherheit der Kino-Besucher, heißt es. Weshalb dann auch die DVD nie erscheinen soll, wieso eine Film-Firma überhaupt vor einem Diktator einknickt, bleibt Sonys Geheimnis ... und Kim sitzt in Pjöngjang und feixt über seinen Medien-Coup.
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