Entgegen ihrer bisherigen Linie ist die Bundesregierung laut einem Magazinbericht offenbar bereit, Griechenland notfalls aus der Eurozone ausscheiden zu lassen. Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) hielten einen Austritt des Landes aus der Gemeinschaftswährung für verkraftbar. Grund dafür seien die Fortschritte, die die Eurozone seit dem Krisenhöhepunkt 2012 gemacht habe, schreibt der Spiegel und beruft sich auf Regierungskreise.
Ein Sprecher der Bundesregierung konnte die Information auf Anfrage von Dow Jones Newswires am Samstagabend zunächst nicht kommentieren.
Die Ansteckungsgefahr für andere Länder sei begrenzt, weil Portugal und Irland als saniert gelten würden, so der Spiegel weiter. Zudem stehe mit dem ESM ein schlagkräftiger Rettungsmechanismus zur Verfügung, für die Sicherheit großer Kreditinstitute sorge die Bankenunion. Derzeit gebe es zwar noch keine Antwort auf die Frage, wie ein Mitgliedsland den Euro verlassen, aber dennoch in der EU bleiben könne. "Notfalls klären das findige Juristen", zitiert das Magazin einen hochrangigen Währungsexperten. Die Bundesregierung halte ein Ausscheiden des Landes für nahezu unausweichlich, wenn Oppositionsführer Alexis Tsipras nach den Neuwahlen die Regierung übernimmt, den Sparkurs aufgibt und die Schulden des Landes nicht mehr bedient.
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January 03, 2015 12:03 ET (17:03 GMT)
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