Die Terrorwelle in Frankreich lässt auch in Deutschland die Sorge vor Anschlägen mit islamistischem Hintergrund wachsen: Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag von "Bild am Sonntag" glauben 74 Prozent, dass ein Anschlag wie in Paris auch hierzulande passieren kann, 24 Prozent glauben das nicht. Im Westen Deutschlands sehen 72 Prozent der Befragten eine wachsende Gefährdung, im Osten sogar 83 Prozent.
Von den SPD-Ahängern rechnen 84 Prozent mit Anschlägen in Deutschland, von den Unions-Anhängern 80 Prozent. Trotz des islamistischen Hintergrunds der Gewalttaten sagen 63 Prozent der Befragten, dass die Ereignisse in Frankreich der fremdenfeindlichen Bewegung Pegida nicht Recht geben. Hingegen sehen 29 Prozent Pegida bestätigt (West: 28 Prozent; Ost: 35 Prozent). Auch 33 Prozent der Unions-Anhänger sehen dies so.
Trotz der Bekundungen von Politikern fast aller Parteien widerspricht eine Mehrheit der Aussage, der Anschlag in Paris habe nichts mit dem Islam zu tun: 56 Prozent der Befragten sehen einen Zusammenhang, nur 39 Prozent sehen diesen nicht. Bei der Union meinen 60 Prozent, der Anschlag habe sehr wohl mit dem Islam zu tun, bei der SPD 56 Prozent. Eine deutliche Mehrheit (62 Prozent) hält den Islam nicht für gewalttätiger als andere Religionen - 33 Prozent der Befragten tun dies. Auffällig der große Unterschied zwischen Ost und West: Im Osten sehen 46 Prozent einen Zusammenhang zwischen Gewalt und Islam, im Westen nur 29 Prozent.