Bielefeld (ots) - 500 Jahre sind offensichtlich zu wenig. Vor einem halben Jahrtausend erreichte das Christentum die Philippinen, aber die Gesellschaft des Inselstaats steckt immer noch tief in vormodernen Strukturen. Unchristliche Vorurteile vergiften das Denken schon der Jugend, wie unlängst das herzzerreißende Foto einer Zweijährigen zeigte, die vom Spiel der Nachbarskinder ausgeschlossen blieb, weil ihr Vater, ein australischer Tourist, ihre Mutter hatte sitzenlassen. Macho-Gehabe ist es auch, dass kaum ein Mädchen der Delegation angehören durfte, die der Papst empfing. Franziskus hat in Manila die Benachteiligung der Frau kritisiert. Er hat Unwissenheit und Korruption gegeißelt - und eine Reaktion hervorgerufen, die Mut macht: Die Filipinos lieben ihn für seine Rede. Sie singen mit ihm. Franziskus darf den Finger auf Wunden in Fernost legen, weil er sein eigenes Haus nicht von der Pflicht ausnimmt, den Weg in die Moderne anzutreten. Es wird ein langer Weg werden, für Manila ebenso wie für Rom. Aber die Zuversicht des Papstes ist dazu angetan, jeden Schritt auf diesem Weg ein wenig leichter zu machen.
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