Bielefeld (ots) - Offenbar ist die Absage der »Pegida«-Demonstration die Folge einer wirklich ernsten Bedrohung. Angeblich habe es Mordaufrufe gegen den »Pegida-Chef« gegeben. Ausgerechnet der Initiator jener Bewegung, die zuletzt so sehr zur Spaltung beigetragen hat, muss nun geschützt werden. So ist das, wenn in einer Gesellschaft rote Linien überschritten werden - und zwar auf beiden Seiten. Nicht anders war es in Paris, wie Papst Franziskus zuletzt deutlich gemacht hat. Wenn zu viel schwarz und weiß, jedoch zu wenig grau die Wucht der Argumente beherrschen, dann stimmt etwas nicht. In die Diskussion um Islamisierung, Zuwanderung, Fremdenfeindlichkeit, aber auch Politik- und Medienverdrossenheit muss mehr Gelassenheit hineinkommen. Wir nehmen vieles zu ernst und sind für das, was wir haben, zu wenig dankbar. Wir müssen differenzierter denken und lernen, dass es DEN Islam, DIE Politik, DIE Medien nicht gibt. Die Absage der Demo ist schlecht, weil Gewalt über Grundrechte gesiegt hat. Sie ist gut, weil die Sicherheit über allem steht und etwas Ruhe und Vernunft aufkommen kann. Hoffentlich.
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