Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, der CSU-Politiker Manfred Weber, hat die Führer der europäischen Sozialisten aufgerufen, sich klar von dem neuen griechischen Regierungschef Alexis Tsipras zu distanzieren: "Ich warne SPD-Chef Gabriel, Staatspräsident Hollande und Ministerpräsident Renzi davor, sich vom süßen Gift von Tsipras' Populismus verführen zu lassen. Sie müssen jetzt ein klares Bekenntnis zum Reformkurs abgeben und eine harte Abgrenzung gegen Extreme zeigen", sagte Weber "FAZ.net".
Vor einigen Jahren habe Europa Österreich mit einem Bann belegt, weil damals die FPÖ mitregiert habe. Jetzt dürfe nicht weggeschaut werden, nur weil Linke die Regierung führten, so Weber. Weber bekräftigte, Geschäftsgrundlage für weitere Hilfen an Griechenland bleibe die Formel: Solidarität gegen Reformen. Davon abzuweichen, sei für die Steuerzahler in den anderen Eurostaaten, die Athen vor dem Bankrott gerettet hätten, nicht hinnehmbar.
"Gerade Italiener, Spanier oder Iren, die genug eigene Herausforderungen haben, werden sicher nicht für die unrealistischen Wahlversprechen von Tsipras zahlen", sagte Weber weiter.