Düsseldorf (ots) - Parteien wirken an der politischen Willensbildung des Volkes mit; also kümmern sie sich um allgemein bewegende Themen. Manchmal suchen sich die großen Themen der Zeit ihre Parteien. Die Grünen entsprangen 1979/80 dem drängenden Wunsch nach intakter Natur. Deutscher Romantizismus nebst Waldeslust standen Pate. Die "Alternative für Deutschland" (AfD), die auf ihrem jüngsten Parteitag mit basisdemokratischen Eruptionen an die frühen Grün-Alternativen erinnerte, wuchs 2013 aus Berliner Märchenstunden von einer alternativlosen Euro-Rettungspolitik hervor. Dass in Bremen ein ökonomisch geschulter Kopf wie Bernd Lucke mit seiner zur Schau gestellten Primus-Attitüde just in dem Moment die Hand ans Ruder bekam, wo die Euro-Unsicherheiten durch Athener Tollheiten zunehmen, zeigt, dass die junge Partei vernunftbegabter ist, als ihr das viele zugetraut haben. In der AfD manifestiert sich, mal in erzkonservativem, mal in liberalem Gewand, bürgerlicher Protest gegen hergebrachtes politisches Denken und Handeln. Das ist erfrischend für die Demokratie.
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