Stuttgart (ots) - Das Schicksal des Ermordeten soll vor allem die arabische Öffentlichkeit und alle arabischen Regierungen in Panik versetzen, die sich an dem Militäreinsatz gegen IS beteiligen. Die Propaganda wirkt. Die Emirate sind bereits aus der Anti-IS-Koalition ausgeschert, die Saudis bleiben nur noch symbolisch dabei, weil sie den Unmut in der eigenen Bevölkerung genauso fürchten wie ein derartiges Horrorvideo von einem ihrer Kampfpiloten. Den arabischen Potentaten fehlt der Wille, gegen den IS tatsächlich anzutreten. Und ihrem religiösen Establishment fehlt das Zeug, der Gewaltideologie wirksam zu begegnen. Keine Reaktion zeigt dieses Dilemma deutlicher als die bizarre Stellungnahme des Großscheichs von Kairos Al-Azhar. Der Chefgelehrte forderte, die Täter, wie es der Koran als Strafe vorschreibe, zu kreuzigen sowie ihnen Hände und Füße abzuhacken. So kann der islamische Glauben nicht glaubwürdig wirken als friedliche Alternative zu den mörderischen Verirrungen der Terroristen.
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