DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen Washingtons Geburtstag geschlossen.
TAGESTHEMA
In den letzten Monaten des Jahres 2014 hat sich Japan aus der Rezession befreien können. Die Erholung fiel allerdings kleiner als erwartet aus, was wiederum Sorgen über den Erfolg der Wachstumspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe aufkommen lässt. Das BIP wuchs in den drei Monaten per Ende Dezember um annualisiert 2,2 Prozent, wie die erste Veröffentlichung zeigt. Analysten hatten mit plus 3,6 Prozent deutlich mehr erwartet. Die Ausgaben der Unternehmen und Haushalte fielen geringer aus als vorhergesagt. Aus der Rezession geholfen haben dem Land die Exporte. "Ich war erstaunt, wie gering die Ausgaben der Haushalte waren", sagte Ökonom Shotaro Kuga vom Daiwa Institute of Research. Die Wirtschaft erhole sich, nur nicht so schnell wie erwartet. Die Löhne stiegen in der Berichtszeit um 0,1 Prozent, im Quartal zuvor waren es noch 0,6 Prozent. Damit sind die Vergütungen 18 Monate in Folge langsamer gestiegen als die Preise. Die Ausgaben der Haushalte erhöhten sich um 0,3 Prozent, eine minimale Zunahme gegenüber den 0,2 Prozent in den drei Monaten zuvor. Die Investitionen nahmen nur um 0,1 Prozent zu. Einen Lichtblick boten mit einem Plus von 2,7 Prozent die Exporte.
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine wichtigen Daten angekündigt.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.090,60 -0,14% Nikkei-225 18.004,77 +0,51% Hang-Seng-Index 24.743,21 +0,25% Kospi 1.958,23 +0,04% Shanghai-Composite 3.222,19 +0,57% S&P/ASX 200 5.888,70 +0,19%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Nicht wirklich überzeugend, aber doch irgendwie beruhigend, beschreiben Marktteilnehmer die jüngsten BIP-Daten aus Japan. Der Nikkei-225 steigt auf den höchsten Stand seit sieben Jahren. Die Aufschläge halten sich insgesamt aber in Grenzen. Die BIP-Daten bewiesen, dass Japan die Rezession endlich hinter sich gelassen habe, heißt es. Der US-Dollar fällt aktuell zum Yen. Übergeordnet hat der Dollar aber in den vergangenen drei Monaten um rund 2 Prozent zugelegt. Neben der in unterschiedliche Richtung zeigenden Notenbankpolitik erklären Devisenhändler die Dollarstärke auch mit Repatriierungen von Exporterlösen japanischer Unternehmen, die Dollar in Yen wechselten. Gegen den regionalen Trend geht es in Singapur leicht abwärts. Bei Ministerpräsident Lee Hsien Loong wurde Krebs diagnostiziert, er unterzieht sich am Montag einer Operation. Übergeordnet bleibt die Stimmung wegen der Krisenherde Griechenland und Ukraine angeschlagen, was deutlichere Aufschläge an den meisten Börsen verhindert. Dies erkläre auch den leichten Anstieg des Goldpreises. Die Ölpreise verteidigen derweil ihr erhöhtes Niveau. In Tokio ziehen Fanuc um 3,8 Prozent an. Der Investitionsplan zur Kapazitätssteigerung kommt gut an. In Singapur sinken Noble Group dagegen um 8,7 Prozent - der schärfste Einbruch seit rund einem Jahr. Dies ruft den Börsenbetreiber auf den Plan, der das Unternehmen ultimativ auffordert, Anleger über die Gründe der "ungewöhnlichen" Kursbewegungen zu unterrichten.
US-NACHBÖRSE
Mit einem leichten Minus haben sich die Aktien von Alibaba gezeigt. Das Unternehmen bestätigte den Erhalt eines Schreibens der SEC, in dem die Behörde Auskunft bezüglich der Zusammenarbeit mit einem chinesischen Regulierer erbittet. Alibaba hatte Gespräche mit der chinesischen Regulierungsbehörde aus dem vergangenen Juli erst im Januar offengelegt und damit erst nach dem 25-Milliarden-Dollar-Börsengang im September. Alibaba reduzierten sich um 0,5 Prozent. Für Equifax ging es um 0,8 Prozent nach oben. Das Unternehmen gab besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse für das vierte Quartal bekannt und überzeugte zudem mit einem positiven Ausblick.
WALL STREET
Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 18.019,35 +0,3% +46,97 S&P-500 2.096,99 +0,4% +8,51 Nasdaq-Composite 4.893,84 +0,7% +36,22 Nasdaq-100 4.384,03 +0,8% +36,06 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 0,76 Mrd 0,80 Mrd Gewinner 1.969 2.439 Verlierer 1.187 738 Unverändert 109 85
Der S&P-500 kletterte auf Allzeithoch. Der Dow näherte sich diesem an und nahm 2015 erstmals die Hürde von 18.000 Punkten. Vor allem aus Europa kamen gute Nachrichten. So überraschten BIP-Daten aus Deutschland und der Eurozone positiv. Es verstärkte sich zudem die Hoffnung auf eine Vereinbarung Griechenlands mit seinen Gläubigern. Und auch die Hoffnung auf Frieden in der Ostukraine hob die Kauflaune. Einen kleinen Dämpfer erhielt der Markt von weniger konsumfreudigen US-Verbrauchern. Der Index für die Verbraucherstimmung sank im Februar, obwohl Volkswirte auf einen moderaten Zuwachs getippt hatten. Dagegen fiel die Teuerung etwas vorteilhafter aus als erwartet. Dank des Ölpreisanstiegs stellten Energiewerte die klaren Gewinner, der Sektorindex kletterte um 2,0 Prozent. Zynga brachen derweil um über 15,8 Prozent ein. Im abgelaufenen Quartal hatte das Unternehmen den Verlust beträchtlich ausgeweitet. Ein Plus von 6,8 Prozent verzeichneten dagegen Groupon. Der Gutscheinvermittler steigerte die Umsätze im vierten Quartal um 20 Prozent. Für Campbell Soup ging es 1,8 Prozent abwärts. Das Unternehmen kassierte den Umsatz- und Gewinnausblick für 2015. AIG stiegen trotz schwacher Geschäftszahlen um 2,9 Prozent, das Unternehmen kündigte eine Verbesserung der Eigenkapitalrendite an. Nach einem Verlustausweis im vierten Quartal will Kraft Foods den Vorstand neu aufstellen, die Aktie ermäßigte sich um 2,7 Prozent.
TREASURYS
Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg wieder über 2,0 Prozent. Zuletzt lag sie bei 2,02 Prozent und damit rund 2 Basispunkte über Vortagesniveau. Teilnehmer sprachen von einer Fixierung auf Europa. Die Hoffnung auf eine Lösung der Griechenlandkrise verbunden mit positiven Wachstumsdaten sprächen gegen US-Anleihen, hieß es.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 9.47 Uhr EUR/USD 1,1423 +0,2% 1,1400 1,1431 EUR/JPY 135,45 +0,2% 135,24 135,94 USD/JPY 118,57 -0,0% 118,63 118,93 USD/KRW 1097,88 0% 1097,88 1099,48 USD/CNY 6,2483 +0,1% 6,2403 6,2405 AUD/USD 0,7784 +0,2% 0,7766 0,7747
Der Euro hielt sein erhöhtes Vortagesniveau im Großen und Ganzen. Die Gemeinschaftswährung profitierte sowohl von den guten Konjunkturdaten in Europa als auch der Hoffnung auf eine baldige Lösung im Griechenlandstreit. Auch das schwache US-Verbrauchervertrauen passte ins Bild. Im späten US-Geschäft rutschte der Euro wieder an die Marke von 1,14 Dollar. Mit 1,1399 Dollar bewegte sich der Wechselkurs zwar klar unter dem Tageshoch von 1,1445, aber nur wenig unter dem Stand des Vorabends.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 52,77 52,78 -0,02 -0,01 Brent/ICE 61,54 61,52 0,03 0,02
Der Ölpreis setzte die Stärke des Vortages fort. WTI stieg um 3,1 Prozent auf 52,78 Dollar - auf Wochensicht stand ein Plus von 2,1 Prozent und damit das dritte in Folge. Brent verteuerte sich in ähnlicher Größenordnung und schloss über der 60-Dollarmarke. Die guten Wachstumsdaten aus Europa stützten. Meldungen, wonach Ölkonzerne Ausgaben senken und Arbeitsplätze streichen, trieben den Preis ebenfalls. So schätzt Barclays, dass Ölkonzerne ihre Ausgaben für Exploration und Produktion um 16 Prozent runterfahren werden. Erste Folgen sind bereits erkennbar. So ist die Zahl der Öl fördernden Bohrinseln in den USA auf ein Dreijahrestief gesunken. Gestützt wurde der Ölpreis aber auch von der Meldung, dass in Libyen zwei Ölfelder von Rebellen angegriffen wurden.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.233,73 1.228,60 +0,4% +5,13 Silber (Spot) 17,36 17,34 +0,1% +0,02 Platin (Spot) 1.215,25 1.207,00 +0,7% +8,25 Kupfer-Future 2,61 2,61 +0,2% +0,01
Der Goldpreis legte indes zu, die Feinunze kostete 1.228 Dollar und damit rund 6 Dollar mehr als am Vorabend. Im Handel wurde auf Dollarschwäche verwiesen.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
IS-Terror
Die IS-Terroristen hat in Libyen nach eigenen Angaben koptische Christen enthauptet. Der IS veröffentlichte im Internet ein Video, das die Ermordung mehrerer Geiseln an der Küste in der libyschen Hauptstadt Tripolis zeigt.
KONJUNKTUR INDONESIEN
Exporte Jan 13,30 Mrd USD
Importe Jan 12,59 Mrd USD
KONJUNKTUR JAPAN
Industrieproduktion Dez revidiert +0,8% (vorläufig: +1,0%) gg Vormonat
Auslieferungen Dez revidiert +1,0% (vorläufig: +1,1%) gg Vormonat
Lagerbestände Dez revidiert -0,7% (vorläufig: -0,4%) gg Vormonat
Kapazitätsauslastung Dez +2,0% gg Vormonat
KONJUNKTUR THAILAND
BIP 4Q +2,3% gg Vorjahr (PROG +2,1%)
BIP saisonbereinigt 4Q +1,7% gg Vorquartal (PROG +2,5%)
BIP 2014 +0,7% (PROG +0,7%)
KUBASANKTIONEN
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 16, 2015 01:56 ET (06:56 GMT)
Die US-Regierung erlaubt zum ersten Mal seit 50 Jahren einige Importe aus Kuba und unternimmt damit einen ersten Schritt zur Lockerung des Handelsembargos gegen den kommunistisch regierten Inselstaat. Wie das Außenministerium mitteilte, dürfen in die USA künftig Waren eingeführt werden, die von kubanischen Privatfirmen hergestellt wurden.
BANKENSEKTOR
Eine russisch-sprechende Bande habe seit Ende 2013 hunderte Millionen Dollar bei Banken in Russland, Osteuropa und den USA gestohlen, geht aus einem Bericht der russischen Computersicherheitsfirma Kaspersky Lab hervor. Insgesamt könnte den Banken nach Schätzungen von Kaspersky ein Schaden von 1 Milliarde US-Dollar entstanden sein.
APPLE
hat die Welt der Musikabspielgeräte und der Mobiltelefone revolutioniert. Jetzt nimmt der Konzern ein weitaus größeres Produkt ins Visier: Automobile. Apple beschäftigt mittlerweile Hunderte von Mitarbeitern mit der geheimen Entwicklung eines Elektrofahrzeugs unter dem Projekttitel Titan, sagten mit dem Sachverhalt vertraute Personen dem WSJ.
HONDA/TAKATA
Honda Motor Co ist nicht bereit, dem durch Produktionsfehler angeschlagenen Airbag-Produzenten Takata Corp finanzielle Unterstützung zu geben. CEO Takanobu Ito wies damit Spekulationen zurück, Honda könnte eine führende Rolle bei einer Stützungsaktion übernehmen.
HSBC
Nach den Enthüllungen über die dubiosen Finanzpraktiken der internationalen Großbank HSBC hat sich diese in britischen Zeitungen mit ganzseitigen Anzeigen für vergangene Verfehlungen entschuldigt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 16, 2015 01:56 ET (06:56 GMT)
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