Regensburg (ots) - Gewiss, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber zweimal Silber und einmal Bronze in Colorado können sich sehen lassen. Sich mehr zu erhoffen, war erlaubt. Mehr zu erwarten, war vermessen. Die Situation der deutschen Ski-Asse ähnelt derjenigen der Leichtathleten. Sie mischen in der Weltspitze mit, jedoch nur in einigen Disziplinen. Und ihre Lage erinnert an die der Biathleten, als sich Magdalena Neuner frühzeitig in den Ruhestand verabschiedete. Einen neuen Superstar und Medaillengaranten der Marke Maria Höfl-Riesch zaubert man nicht eben so mal aus dem Hut. Insgesamt fällt die Bilanz der Weltmeisterschaften aus deutscher Sicht durchaus positiv aus. Athleten wie Veronique Hronek, Maren Wiesler, Andreas Sander, Josef Ferstl, Stefan Luitz oder Linus Strasser haben ihr Potenzial noch nicht ausgereizt. Viktoria Rebensburg und Fritz Dopfer haben ihre besten Jahre wahrscheinlich noch vor sich - und Felix Neureuther denkt nicht an Rücktritt. Trotzdem schlägt Alpindirektor Wolfgang Maier Alarm. Vor allem im Damenbereich erwägt er "ganz revolutionäre Schritte" - welche konkret, ließ er indes vorerst offen. Was will Maier denn machen, außer an den üblichen Stellschrauben - Trainer, Trainingsumfänge, Material, Talentsichtung - zu drehen? Österreicherinnen einbürgern? Nein, die Titelkämpfe von Vail und Beaver Creek haben dem Deutschen Skiverband keinen Anlass zu hektischem Aktionismus geliefert. Gefragt ist vielmehr ein langer Atem.
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