Frankfurt (ots) - Erich Sixt stellt mal wieder seinen Tatendrang
unter Beweis. Mit dem geplanten Börsengang der Leasingsparte steuert
der 70-Jährige Deutschlands größten Autovermieter in eine neue
Dimension. Damit zeichnet sich eine Konzernstruktur ab, die wohl auch
bestehen soll, wenn er eines Tages nicht mehr an der
Unternehmensspitze steht und seine beiden Söhne (noch) mehr
Verantwortung in der Firma übernehmen.
Sollte der Firmenpatriarch seinen Plan verwirklichen und die
Tochtergesellschaft Sixt Leasing aufs Handelsparkett schicken,
entspräche dies faktisch einer Aufspaltung des Konzerns. Das
SDax-Mitglied würde sich von einem Drittel des Umsatzes trennen, die
verbleibenden zwei Drittel machten das ertragsstärkere und
dynamischere Kerngeschäft Autovermietung aus.
Ob dies Sixt aber so umsetzt, wird sich erst in den kommenden
Wochen entscheiden. Schließlich befindet sich das Unternehmen noch in
einer Prüfphase. Das heißt, dass Sixt dieses Vorhaben kippen kann,
wenn sich abzeichnet, dass die auf dem Papier skizzierten
wirtschaftlichen Vorteile für die Firma sich in der Realität nicht
umsetzen lassen.
Für Sixt ist ein Börsengang unter dem Aspekt der Kapitaleffizienz
allerdings verlockend, würde doch ein Bereich abgestoßen, der zwar in
jüngster Vergangenheit gute Fortschritte beim Wachstum verzeichnete,
aber hinsichtlich der Profitabilität weit hinter dem Kerngeschäft
liegt. Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten 2014 erzielte Sixt
in der Autovermietung eine operative Rendite von gut 13%, im
Leasingbereich waren es etwas über 5%. Nach einem erfolgreichen
Initial Public Offering (IPO) bekäme die Leasingtochter mit dem
eingesammelten Geld mehr Autonomie bei der Finanzierung ihres
Geschäfts. Zugleich würde dies das stark im Ausland expandierende
Vermietgeschäft entlasten.
Trotz dieser sich abzeichnenden Vorteile ist für den
Vorstandsvorsitzenden und Großaktionär ein solcher Schritt 29 Jahre
nach dem Börsendebüt seiner Firma ein Wagnis. Vergleichbare
börsennotierte Autoleasinggesellschaften gibt es in Deutschland
nicht. Eine Peergroup ist schwer auszumachen. GrenkeLeasing agiert in
einem anderen Segment. Der Bereichsjahresumsatz von 535 Mill. Euro
und das bilanzielle Leasingvermögen von 775 Mill. Euro (Stand 2013)
liefern nur einen groben Ansatz für eine mögliche Bewertung des
Börsenkandidaten. Anleger beträten also Neuland, sollten sie Papiere
von Sixt Leasing in ihr Depot nehmen.
Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/pm/100014783
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unter Beweis. Mit dem geplanten Börsengang der Leasingsparte steuert
der 70-Jährige Deutschlands größten Autovermieter in eine neue
Dimension. Damit zeichnet sich eine Konzernstruktur ab, die wohl auch
bestehen soll, wenn er eines Tages nicht mehr an der
Unternehmensspitze steht und seine beiden Söhne (noch) mehr
Verantwortung in der Firma übernehmen.
Sollte der Firmenpatriarch seinen Plan verwirklichen und die
Tochtergesellschaft Sixt Leasing aufs Handelsparkett schicken,
entspräche dies faktisch einer Aufspaltung des Konzerns. Das
SDax-Mitglied würde sich von einem Drittel des Umsatzes trennen, die
verbleibenden zwei Drittel machten das ertragsstärkere und
dynamischere Kerngeschäft Autovermietung aus.
Ob dies Sixt aber so umsetzt, wird sich erst in den kommenden
Wochen entscheiden. Schließlich befindet sich das Unternehmen noch in
einer Prüfphase. Das heißt, dass Sixt dieses Vorhaben kippen kann,
wenn sich abzeichnet, dass die auf dem Papier skizzierten
wirtschaftlichen Vorteile für die Firma sich in der Realität nicht
umsetzen lassen.
Für Sixt ist ein Börsengang unter dem Aspekt der Kapitaleffizienz
allerdings verlockend, würde doch ein Bereich abgestoßen, der zwar in
jüngster Vergangenheit gute Fortschritte beim Wachstum verzeichnete,
aber hinsichtlich der Profitabilität weit hinter dem Kerngeschäft
liegt. Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten 2014 erzielte Sixt
in der Autovermietung eine operative Rendite von gut 13%, im
Leasingbereich waren es etwas über 5%. Nach einem erfolgreichen
Initial Public Offering (IPO) bekäme die Leasingtochter mit dem
eingesammelten Geld mehr Autonomie bei der Finanzierung ihres
Geschäfts. Zugleich würde dies das stark im Ausland expandierende
Vermietgeschäft entlasten.
Trotz dieser sich abzeichnenden Vorteile ist für den
Vorstandsvorsitzenden und Großaktionär ein solcher Schritt 29 Jahre
nach dem Börsendebüt seiner Firma ein Wagnis. Vergleichbare
börsennotierte Autoleasinggesellschaften gibt es in Deutschland
nicht. Eine Peergroup ist schwer auszumachen. GrenkeLeasing agiert in
einem anderen Segment. Der Bereichsjahresumsatz von 535 Mill. Euro
und das bilanzielle Leasingvermögen von 775 Mill. Euro (Stand 2013)
liefern nur einen groben Ansatz für eine mögliche Bewertung des
Börsenkandidaten. Anleger beträten also Neuland, sollten sie Papiere
von Sixt Leasing in ihr Depot nehmen.
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