Bielefeld (ots) - Jubel über weniger ausgefallene Unterrichtsstunden ist unangebracht. Der Blick in die Statistik zeigt, dass diese Tendenz zwar stimmen mag, allerdings darüber hinweg täuscht, dass deutlich mehr Vertretungsunterricht stattgefunden hat. Der ist mit Fachunterricht nicht vergleichbar. Außerdem tauchen in den Zahlen von Ministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) bestimmte Fächer nicht auf. Einfach weil sie erst gar nicht auf dem Stundenplan landen - aus Mangel an Lehrkräften. Was bringt es Schülern, wenn sie fachfremd betreut werden? Und wie intensiv der Lerneffekt ist, wenn der Lehrer nicht da ist und selbstständig gelernt werden soll, kann sich jeder ausmalen. Es bringt nichts. Trotzdem gilt es nach Löhrmanns Definition statistisch nicht als Unterrichtsausfall. Das ist Augenwischerei.
Wer die Lage auch angesichts zusätzlicher großer Aufgaben wie Inklusion verbessern will, muss Geld in die Hand nehmen: mehr Lehrer, Sozialpädagogen und Flexibilität bei Ersatzkräften während Elternzeit und Sabbatjahr. Nur wenn genügend Fachlehrer präsent sind und Schulen nicht ständig Löcher stopfen müssen, funktioniert das System.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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