Bremen (ots) - Jetzt also Bremen. Die abstrakte Gefahr, von der die Sicherheitsbehörden bisher immer ausgegangen waren, ist konkret geworden. Das jedenfalls ist die Einschätzung der Polizei. Viel mehr sagt sie dazu nicht, was zwar nachvollziehbar ist, weil zu viele Informationen die Ermittlungen stören würden. Es hilft aber auch nicht, denn so bleibt die Unsicherheit diffus und kann nicht ausgeräumt werden. Genauso war es in diesem Jahr schon mit den Terrorwarnungen in Dresden und Braunschweig, die Hintergründe kennt man bis heute nicht. Anders als in den beiden Städten musste in Bremen bislang immerhin keine Großveranstaltung abgesagt werden. In Dresden war es eine Demonstration der Pegida-Bewegung, in Braunschweig ein Karnevalsumzug. Beide Absagen stießen auf Kritik, weil sie von vielen als Zurückweichen vor den mutmaßlichen Terroristen verstanden wurden. Ein Argument, das vieles für sich hat, nur wie sollen die Behörden sich verhalten? Auf Ihr Glück hoffen und etwas laufen lassen, was nicht zu beschützen ist? Wieder ist bei der aktuellen Terrorwarnung von einem islamistischen Hintergrund die Rede. Das sollte man doppelt ernst nehmen, weil Bremen eine Hochburg der Salafisten ist, von denen einige Männer sich in der Vergangenheit als Kämpfer für die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien verdingt haben. Ein paar sind zurückgekommen und bilden seitdem eine potenzielle Gefahr. Noch einmal mehr, weil der Bremer Innensenator im Dezember einen salafistischen Verein verboten hat und den Radikalen die Stirn bot. Sich wegducken geht nicht. Darum hat der Senator gehandelt. Wehrhaft dagegen, so ist es richtig. Wer diese Einschätzung übrigens teilt und dies als Selbstverständlichkeit betrachtet, ist die übergroße Mehrheit der Muslime. Sie sieht ihren Islam von den Terroristen in den Dreck gezogen.
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