Düsseldorf (ots) - Boris Nemzow stand für ein anderes Russland. Eines, das mit Reformen den Einfluss der Oligarchen beschneidet, die Aggression gegen die Nachbarn beendet und sich von einem "gelenkten" Demokratieverständnis zu echter Chancengleichheit in einem liberalen Staat entwickelt. Die vier Kugeln in den Rücken töteten den Menschen Nemzow. Aber sie trafen auch seine von vielen Russen geteilte freiheitliche Geisteshaltung. Und sie signalisieren, dass es in diesem System Akteure gibt, die keine Regeln anerkennen, sondern skrupellos nur die eigenen Interessen verfolgen. Vor diesem Hintergrund erscheint der Streit um Verschwörungstheorien kleinkariert, greift auch die Interpretation zu kurz, Putin habe - unabhängig von möglichen Verstrickungen seines Umfeldes - selbst das Klima geschaffen, in dem diese Bluttat möglich wurde. Der Mord reicht über Putin hinaus und setzt ein Fanal für die Entwicklung Russlands in der Zeit nach Putin. Lebte Putin in einer funktionierenden Demokratie, wäre er der erste gewesen, der sich am Ort der Bluttat verneigt hätte, um die aufgewühlte Nation nicht noch weiter zu spalten. Dass er es bei einem dürren Beileidstelegramm beließ, zeugt nicht von Stärke.
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