Bielefeld (ots) - Klammheimlich und noch fast unbemerkt verändert sich unser Alltag. Tatsächliche oder vermutete islamistische Terrordrohungen attackieren unser Sicherheitsgefühl. Noch regiert uns das Behütetsein unserer Privatheit, früher Biedermeier genannt. Doch die Ruhe ist trügerisch. Am Wochenende glich Bremen in bestimmten Gebieten einem Hochsicherheitstrakt. Die Warnung vor möglichen islamistischen Terroranschlägen beherrschte die Lage auf den Straßen der Hansestadt. Das Bundesligaspiel des SV Werder Bremen stand offenbar für kurze Zeit ebenfalls unter der Drohung von Angriffen durch radikale Islamisten. Bremen ist nicht der erste Beleg, dass die veränderte Sicherheitslage unser Leben nachhaltig beeinträchtigt. Die Karnevalszüge standen überall unter besonderer Beobachtung, vor allem aber in Köln und Düsseldorf. In der Domstadt Köln führte das dazu, dass ein islamkritischer Wagen zum Terroranschlag auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo verhüllt in der Garage bleiben musste. Wenige Tage zuvor sah sich die Polizei in Dresden nicht in der Lage, für die Sicherheit der Demonstrationsfreiheit zu sorgen - und verbot sie kurzerhand. Am Wochenende und wohl auch unter dem Eindruck der Bremer Ereignisse ließ Bundesfinanzminister Schäuble - ansonsten eher ein radikaler Sparer - aufhorchen mit der Bemerkung, man werde wohl künftig mehr Geld für die Sicherheit aufwenden müssen. Ausdrücklich nannte er dazu neben dem Verteidigungsetat auch den für innere Sicherheit. Bislang lässt uns das alles weitgehend unberührt. Noch bewegen wir uns freizügig durch unsere Innenstädte. Noch sind weder Bedrohungs- noch Sicherheitslage so, dass die Mehrheit der Menschen in Deutschland sich fürchtet. Das ändert sich, wenn der erste Terroranschlag Opfer in Deutschland fordert. Dann wird es wehrhafte, aber auch und vor allem besonnene Politiker brauchen, um im Alltag die Friedensdividende der Revolutionen in Europa zu beschützen: die Freiheit.
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