Von Hans Bentzien
NIKOSIA/FRANKFURT (Dow Jones)--Der volkswirtschaftliche Stab der Europäischen Zentralbank (EZB) rechnet vor dem Hintergrund des bevorstehenden milliardenschweren Staatsanleihekaufprogramms damit, dass die Inflation im Euroraum 2017 im Jahresdurchschnitt sich dem Preisstabilitätsziel der EZB von knapp 2 Prozent annähern wird. Nach Mitteilung von EZB-Präsident Mario Draghi sieht der Stab die Inflation 2017 im Schnitt bei 1,8 Prozent.
Der EZB-Rat hatte im Januar beschlossen, dass die Zentralbanken des Eurosystems ab März monatlich Anleihen für 60 Milliarden Euro kaufen sollen. Der größte Teil davon dürften Staatsanleihen sein. Unter dem Eindruck guter Konjunkturdaten hatten sich zuletzt allerdings Stimmen gemehrt, die ein vorzeitiges Ende der Politik des Quantitative Easing forderten. Solchen Forderungen könnte die niedrige Inflationsprognose die Spitze nehmen.
Wie aus den weiteren Stabsprojektionen hervorgeht, muss sich die EZB für das laufende Jahr auf mehr Wachstum und weniger Inflation als bisher einrichten. Für 2015 werden nun unveränderte Verbraucherpreise erwartet, zuvor war ein Preisanstieg von 0,7 Prozent vorhergesagt worden. Die Prognose für 2016 ändert das Gremium auf 1,5 (1,3) Prozent.
Zudem rechnet der EZB-Stab für 2015 nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,5 Prozent. Im Dezember waren 1,0 Prozent Wachstum prognostiziert worden. Die Prognose für 2016 änderte der Stab auf 1,9 (zuvor: 1,5) Prozent. Für 2017 werden 2,1 Prozent Wirtschaftswachstum erwartet.
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March 05, 2015 08:45 ET (13:45 GMT)
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