EZB gibt Startschuss für Billionen-Geldschwemme
NIKOSIA - Am kommenden Montag ist es soweit: Dann startet die Europäische Zentralbank (EZB) ihre neue Geldschwemme zur Ankurbelung von Wachstum und Inflation. Die Käufe von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren im Gesamtwert von rund einer Billion Euro sollen am 9. März beginnen, wie EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag nach der auswärtigen Ratssitzung in Zyperns Hauptstadt Nikosia sagte. Draghi bekräftigte seine Absicht, die Käufe von monatlich 60 Milliarden Euro bis mindestens September 2016 laufen zu lassen. Falls nötig, würden sie noch länger fortgeführt. Auf die Frage, ob die Käufe möglicherweise früher eingestellt werden könnten, sagte der Italiener, dafür spreche derzeit nichts.
EZB lässt Zinsen unverändert
NIKOSIA - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen wie erwartet nicht verändert. Der Zins für einwöchiges Zentralbankgeld bleibe weiter auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent, beschloss der EZB-Rat auf seiner auswärtigen Sitzung am Donnerstag in Nikosia. Der Ausleihungssatz zur Spitzenrefinanzierung beträgt weiterhin 0,3 Prozent. Der Einlagensatz verharrt bei minus 0,2 Prozent. Die EZB hatte die Leitzinsen zuletzt Anfang September vergangenen Jahres gesenkt.
China unter 'Abwärtsdruck' - Weniger Wachstum, höheres Defizit
PEKING - Mit höheren Staatsausgaben und Reformen stemmt sich China gegen die Abschwächung seiner Konjunktur. Trotz des geringeren Wachstumsziels von nur noch "etwa sieben Prozent" sollen die Ausgaben der zentralen und lokalen Haushalte stärker als bisher um 10,6 Prozent zulegen. "Der Abwärtsdruck auf Chinas Wirtschaft nimmt noch zu", warnte Regierungschef Li Keqiang am Donnerstag zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking. Das Haushaltsdefizit steigt von 2,1 auf 2,3 Prozent der Wirtschaftsleistung.
USA: Serie von Rückschlägen bei Industrieaufträgen geht weiter
WASHINGTON - In der US-Industrie geht die Serie von Rückschlägen beim Auftragseingang auch im neuen Jahr weiter. Im Januar seien die Aufträge im Monatsvergleich um 0,2 Prozent gesunken, teilte das Handelsministerium am Donnerstag mit. Dies ist bereits der sechste Rückgang in Folge. Volkswirte hatten hingegen mit einer leichten Erholung gerechnet.
DIHK: Deutsche Exporteure peilen Rekord in China-Handel an
BERLIN - China bleibt trotz reduzierter Wachstumsziele für den deutschen Außenhandel ein Boom-Markt. "Auch in diesem Jahr wachsen die Exporte deutscher Produkte nach China zweistellig", sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Obwohl der chinesische Regierungschef für dieses Jahr nur noch ein Wachstumsziel von etwa sieben Prozent ausgegeben habe, peilen die deutschen Exporteure laut DIHK ein Rekordjahr an.
Eurogruppe räumt Frankreich neue Frist fürs Defizit ein
BRÜSSEL - Die Eurogruppe ist mit dem Vorschlag einverstanden, Frankreich unter bestimmten Bedingungen mehr Zeit zum Sparen einzuräumen. Das verlautete in Brüssel vor einer Sitzung der Euro-Finanzminister am Montag. Die Ressortchefs wollten zu den Haushaltsplänen der Mitgliedstaaten auch eine Erklärung herausgeben. Frankreich gilt als der komplizierteste Fall.
EZB sieht Inflation bis 2017 in Richtung ihres Ziels steigen
FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt sich zuversichtlich, dass ihre lockere Geldpolitik die Inflation wieder in Richtung ihres Zielwerts anheben wird. Für das Jahr 2017 sei mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,8 Prozent zu rechnen, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag nach der auswärtigen Ratssitzung in Nikosia. Die Notenbank strebt mittelfristig einen Wert von knapp zwei Prozent an. Zurzeit ist die Inflationsrate negativ.
USA: Erstanträge steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA haben in der vergangenen Woche mehr Menschen erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt als erwartet. Die Zahl der Erstanträge stieg um 7000 auf 320 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 295 000 Anträgen gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stieg die Zahl um 10 250 auf 304 750 Anträge.
USA: Produktivität sinkt etwas weniger als erwartet
WASHINGTON - In den USA ist die Produktivität der Unternehmen im Schlussquartal etwas schwächer als erwartet gesunken. Im vierten Quartal habe sie außerhalb der Landwirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 2,2 Prozent nachgelassen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag laut endgültigen Daten mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 2,3 Prozent gerechnet.
Allianz-Chefvolkswirt erwartet schon 2016 Zinswende der EZB
FRANKFURT - Die Ökonomen der Allianz erwarten angesichts der robusten Konjunkturentwicklung schon im nächsten Jahr eine geldpolitische Wende der Europäischen Zentralbank (EZB). "Die Wirtschaft des Euroraums hat sich gefangen und die wirtschaftliche Dynamik wird gestützt durch einen starken Konsum zulegen", sagte Chefvolkswirt Michael Heise am Donnerstag in Frankfurt. Beflügelt werde die Wirtschaft durch den gefallenen Ölpreis, den schwachen Eurokurs und die Erholung des Arbeitsmarktes.
Ermittlungen gegen britische Zentralbank
LONDON - Die britische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Unregelmäßigkeiten während der Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008 gegen die Zentralbank Bank of England. Es geht um sogenannte Liquiditätsauktionen der Notenbank. Um in der Krise die Geldflüsse nicht einfrieren zu lassen, hatte die Bank of England Geldpakete gegen Sicherheiten versteigert. Die Handhabung dieser Auktionen könnte regelwidrig gewesen sein. Diesen Verdacht hatten interne Ermittlungen der Zentralbank ergeben, die der Ermittlungsbehörde Serious Fraud Office (SFO) zur Verfügung gestellt wurden. Die Behörde leitete im Dezember 2014 offizielle Ermittlungen ein, wie sie am Donnerstag bestätigte.
CDU-Vize Klöckner schlägt monatliche Erfassung für Mindestlohn vor
MAINZ - CDU-Vize Julia Klöckner hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgeschlagen, die Arbeitszeit für den Mindestlohn nur noch monatlich zu dokumentieren. "Die Erfassung der Arbeitszeiten muss nicht generell alle sieben Tage erfolgen. Einmal im Monat ist vollkommen ausreichend", schreibt die rheinland-pfälzische CDU-Chefin in einem Brief an Merkel, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. In Branchen mit Saisonarbeit wie Gastgewerbe oder Landwirtschaft müssten Arbeitszeitkonten anerkannt werden. Berufspraktika sollten verlängert werden können, ohne in Konflikt mit dem Mindestlohngesetz zu kommen.
UKRAINE: Ukrainisches Parlament beschließt 250 000-Mann-Armee
KIEW - Mit großer Mehrheit hat das ukrainische Parlament eine Vergrößerung der Armee um mehr als ein Drittel auf 250 000 Soldaten beschlossen. Für den Vorschlag von Präsident Petro Poroschenko stimmten am Donnerstag in Kiew 270 von 422 Abgeordneten. Zuletzt war die Stärke der Streitkräfte auf 184 000 Soldaten beschränkt.
UN: Naturkatastrophen kosten jährlich bis zu 300 Milliarden Dollar
NEW YORK - Naturkatastrophen wie Dürren, Fluten, Erdbeben und schwere Stürme verursachen jährlich bis zu 300 Milliarden Dollar (269 Milliarden Euro) an wirtschaftlichen Schäden. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Vereinten Nationen (UN) am Mittwoch (Ortszeit) in New York veröffentlichten. "Wir müssen etwas tun", mahnte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bei der Vorstellung des Berichts. "Katastrophenvorsorge rettet Leben und begrenzt die Schäden./rob/jsl
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