FRANKFURT (Dow Jones)--Der Plan Griechenlands, die Europäische Zentralbank (EZB) dafür einzuspannen, neue griechische Staatsschulden zu finanzieren, trifft in der Notenbank auf Ablehnung. EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Coeuré sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, die EZB könne nicht die griechische Regierung finanzieren. "Wir dürfen das nicht tun", machte Coeuré klar. "Das ist illegal."
Der Plan der griechischen Regierung sieht vor, kurz laufende Staatsanleihen auszugeben, die von den Banken sofort an die Notenbank weitergereicht würden. Mit dem Erlös sollen Finanzlöcher gestopft werden. Damit dieser Plan gelingt, müsste die EZB allerdings zustimmen, den Umfang, in dem solche sogenannten T-Bills als Sicherheit für das Notfallgeld ELA (Emergency Liquidity Assistance) akzeptiert werden, zu erhöhen.
Eben dies lehnt Coeuré strikt ab. "Wenn wir in der aktuellen Lage, in der Griechenland keinen Marktzugang hat, noch mehr griechische T-Bills als Sicherheiten akzeptieren würden, dann wäre das klare Staatsfinanzierung", machte er deutlich. "Wir werden das nicht tun. Es geht nicht, dass wir für Griechenland unsere Verträge verletzen."
"Die griechische Regierung muss wie jede andere auch akzeptieren, dass Europa eine regelbasierte Gemeinschaft ist", fügte Coeuré hinzu. Die Zukunft Griechenlands liege in Europa, doch das Land könne nicht einseitig europäische Regeln verändern.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/brb
(END) Dow Jones Newswires
March 07, 2015 12:01 ET (17:01 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.