Frankfurt (ots) - Das erfreut uns sehr", sagt Frank Appel, "wir
freuen uns" und "ich bin hoch erfreut" über eine "erfreuliche
Entwicklung": Der Vorstandschef hat sich bei der Präsentation der
Ergebnisse der Deutschen Post DHL, die künftig noch "Group" an den
Namen hängt, überaus happy gegeben - bis hin zu seiner Freude über
"den Beitrag für unseren Planeten, den wir leisten". Investoren sind
hingegen weniger beglückt und begeistert. Sie haben die Aktie - als
einzige im Dax gestern - auf Talfahrt geschickt.
Und das hat kaum etwas mit den lautstark auch vom Management
ausgefochtenen Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft zu tun,
wollen Appel und seine Kollegen doch niedrigere Löhne für Zusteller
in ausgegliederten Tochtergesellschaften durchpauken. Nein, es sind
die gedämpften Aussichten, die Appel ausmacht. Es ist ein deutlich
schwächer als erwartet gelaufenes viertes Quartal und es sind die
anhaltenden Probleme in der Frachtsparte. Dort ist das
Führungspersonal mehr mit sich und internen Problemen beschäftigt als
mit Kunden. Kein Quell der Freude. Die Dividendenerhöhung von 5 auf
85 Cent je Aktie reicht da als Trostpflaster nicht. Und Verdi wird
diese Erhöhung angesichts der Kosteneinschnitte und eines leicht
gesunkenen Gewinns wurmen.
Sicher, das boomende Paketgeschäft und eine sprudelnde
Expresssparte gerade in Schwellenländern halten den Logistikkonzern
auf Kurs. Doch der Rivale von UPS und Fedex muss sich für die
versprochene Ergebnissteigerung von jährlich 8% bis 2020 gewaltig
anstrengen. Vorstandschef Appel peilt für 2015 ein Plus von 3 bis 8%
an. Dabei hat er das alte Ziel fürs operative Ergebnis im laufenden
Jahr schon von 3,35 Mrd. bis 3,55 Mrd. Euro auf 3,05 Mrd. bis 3,2
Mrd. Euro gesenkt. Und weil ein Ertragswachstum im Zielband
möglicherweise auch 2015 verfehlt wird, muss es in den Folgejahren
deutlich stärker aufwärts gehen. Doch woher nehmen und nicht stehlen?
Die Deutsche Post dürfte der Dax-Konzern mit den detailliertesten
Prognosen sein, wird doch die Ergebniserwartung auch für 2016 - nach
Brief und DHL - quantifiziert. Doch heißt es dann auch liefern. Und
mit den Vorgaben setzt Appel die Belegschaft von annähernd einer
halben Million Beschäftigten womöglich unnötig unter Druck, zumal
wenn der Kapitalmarkt den Glauben verliert.
Appel meint: Ich verkündige Euch große Freude. Doch vielleicht ist
erst Geduld der Schlüssel zur Freude, wie ein arabisches Sprichwort
besagt.
Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/pm/100014783
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freuen uns" und "ich bin hoch erfreut" über eine "erfreuliche
Entwicklung": Der Vorstandschef hat sich bei der Präsentation der
Ergebnisse der Deutschen Post DHL, die künftig noch "Group" an den
Namen hängt, überaus happy gegeben - bis hin zu seiner Freude über
"den Beitrag für unseren Planeten, den wir leisten". Investoren sind
hingegen weniger beglückt und begeistert. Sie haben die Aktie - als
einzige im Dax gestern - auf Talfahrt geschickt.
Und das hat kaum etwas mit den lautstark auch vom Management
ausgefochtenen Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft zu tun,
wollen Appel und seine Kollegen doch niedrigere Löhne für Zusteller
in ausgegliederten Tochtergesellschaften durchpauken. Nein, es sind
die gedämpften Aussichten, die Appel ausmacht. Es ist ein deutlich
schwächer als erwartet gelaufenes viertes Quartal und es sind die
anhaltenden Probleme in der Frachtsparte. Dort ist das
Führungspersonal mehr mit sich und internen Problemen beschäftigt als
mit Kunden. Kein Quell der Freude. Die Dividendenerhöhung von 5 auf
85 Cent je Aktie reicht da als Trostpflaster nicht. Und Verdi wird
diese Erhöhung angesichts der Kosteneinschnitte und eines leicht
gesunkenen Gewinns wurmen.
Sicher, das boomende Paketgeschäft und eine sprudelnde
Expresssparte gerade in Schwellenländern halten den Logistikkonzern
auf Kurs. Doch der Rivale von UPS und Fedex muss sich für die
versprochene Ergebnissteigerung von jährlich 8% bis 2020 gewaltig
anstrengen. Vorstandschef Appel peilt für 2015 ein Plus von 3 bis 8%
an. Dabei hat er das alte Ziel fürs operative Ergebnis im laufenden
Jahr schon von 3,35 Mrd. bis 3,55 Mrd. Euro auf 3,05 Mrd. bis 3,2
Mrd. Euro gesenkt. Und weil ein Ertragswachstum im Zielband
möglicherweise auch 2015 verfehlt wird, muss es in den Folgejahren
deutlich stärker aufwärts gehen. Doch woher nehmen und nicht stehlen?
Die Deutsche Post dürfte der Dax-Konzern mit den detailliertesten
Prognosen sein, wird doch die Ergebniserwartung auch für 2016 - nach
Brief und DHL - quantifiziert. Doch heißt es dann auch liefern. Und
mit den Vorgaben setzt Appel die Belegschaft von annähernd einer
halben Million Beschäftigten womöglich unnötig unter Druck, zumal
wenn der Kapitalmarkt den Glauben verliert.
Appel meint: Ich verkündige Euch große Freude. Doch vielleicht ist
erst Geduld der Schlüssel zur Freude, wie ein arabisches Sprichwort
besagt.
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