Gerangel um Schweizer Sika - Frage nach Pflichtangebot bleibt weiter offen

Die entscheidende Frage im Übernahmekampf um den Schweizer Baustoffkonzern Sika bleibt weiter unbeantwortet: Muss der französische Baustoffkonzern Saint-Gobain , der sich von der Gründerfamilie in einer Nacht- und Nebelaktion die Mehrheit der Stimmrechte an Sika gesichert hat, allen Aktionären ein Pflichtangebot machen oder nicht? Die angerufene Schweizer Übernahmekommission (UEK) blieb vage - die spezielle Schweizer Klausel (Opting-out), die vor allem bei familiengeführten Unternehmen ein Pflichtangebot ausschließen kann, sei prinzipiell in der Sika-Satzung rechtens. Ob sie bei Sika zum Tragen komme, könne erst entschieden werden, wenn der Verkauf an Saint-Gobain tatsächlich vollzogen wird.

Das Management, das die Übernahme ablehnt, teilte am Donnerstag mit, man akzeptiere die UEK-Entscheidung. Die grundsätzliche Gültigkeit der Opting-out-Klausel sei vom Verwaltungsrat auch nicht in Frage gestellt worden. Im vorliegenden Fall könne sich darauf aber auch nicht berufen werden.

Anfang Dezember hatte Saint-Gobain den milliardenschweren Überraschungscoup gelandet. Bislang hat Saint-Gobain durch Charmeoffensiven vergeblich versucht, die Wogen zu glätten und die Unternehmensführung auf seine Seite zu ziehen. Sika schart unterdessen Aktionäre um sich, die gegen die Übernahme sind./stk/fbr

ISIN CH0000587979 FR0000125007

AXC0055 2015-03-12/09:04