Die Bauwirtschaft rechnet nach dem jahrelangen Boom beim Wohnungsneubau in Deutschland 2015 mit etwas weniger Wachstum. Der Wohnungsbau komme in ein ruhigeres Fahrwasser, sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider, am Donnerstag auf der Handwerksmesse in München. Besonders die Nachfrage nach Wohnungen im gehobenen Preissegment scheine an ihre Sättigungsgrenzen zu kommen. "Gebraucht wird preiswerter, bezahlbarer Wohnungsraum."
Ohne bessere Steueranreize für Investoren sei der Bau bezahlbarer Mietwohnungen aber kaum möglich: "Untersuchungsergebnisse belegen, dass die nach derzeitigen Standards errichteten Mehrfamilienhäuser in Innenstadtlagen zu Mietpreisen von über 10 Euro führen." Um die Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungsgebieten zu befriedigen, sind nach Angaben der Bauwirtschaft 250 000 neue Wohnungen pro Jahr nötig.
Im vergangenen Jahr seien aber nur 210 000 Wohnungen fertiggestellt worden, für das laufende Jahr rechnet der Verband auch dank einer deutlichen Zunahme der Baugenehmigungen in Berlin mit 230 000. Damit werde sich das Wachstumstempo im Vergleich zu den vergangenen Jahren abschwächen./dwi/DP/stk
AXC0141 2015-03-12/12:22