Die Innenminister der Europäischen Union haben ihre Diskussion über Aufnahmelager für Flüchtlinge im nördlichen Afrika ohne Ergebnis geführt. Laut eines Berichts der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.) wird lediglich weiter erwogen, ein Pilotprojekt zur Betreuung von Migranten und Flüchtlingen im Niger einzurichten.
Der Staat ist ein Transitland für Flüchtlinge aus Zentral- und Westafrika. Unter den EU-Innenministern hatte es wenig Zustimmung für den Vorschlag des deutschen Innenministers Thomas de Maizière (CDU) gegeben, in Nordafrika Anlaufstellen für Flüchtlinge zu schaffen. Im Niger soll eine Kooperation mit dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR und der Migrationsorganisation IMO der Vereinten Nationen geprüft werden, hieß es der Zeitung zufolge aus EU-Kreisen. Die IOM könnte demnach helfen, Armutsflüchtlinge zu identifizieren und ihnen Hilfen zur freiwilligen Rückkehr unterbreiten.
Das UNHCR würde Verfolgten und Bedrohten bei der Abwicklung von Asylformalitäten helfen können. Nach Angaben aus dem Umfeld des zuständigen EU-Kommissars für Migrations- und Innenpolitik, Dimitris Avramopoulos, sind dazu aber keine Details besprochen worden. Der griechische Kommissar will alsbald nach Tunesien und andere nordafrikanische Länder reisen.