Bielefeld (ots) - Die Lokalausgaben dieser Zeitung beweisen es: Fast jede Kommune in Ostwestfalen-Lippe berät darüber, wie der anschwellende Strom an Flüchtlingen und Asylbewerbern angemessen untergebracht werden kann. Erst im vergangenen Spätsommer wurden vor allem Herford, aber auch Schloß Holte-Stukenbrock von größeren Zuweisungen an Flüchtlingen überrascht. Die Situationen wurden gemeistert, jedoch nur mit äußerster Anstrengung. Wer sich ganz konkret vor Ort kümmert - wie die Tafel in Lübbecke, die derzeit wegen zunehmender Flüchtlingszahlen ihre Ausgaben schon rationieren muss -, erlebt die Probleme direkt. Es geht bei dem Streit um die prognostizierten Asylbewerberzahlen eben nicht nur um reine Zahlen. Es geht um Menschen und deren Versorgung. Da macht es sich der Bund zu einfach, wenn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Daten kleinrechnet. Schon in der Vergangenheit lagen dessen Experten häufig unter den wirklichen Zahlen. Aber nur wenn sich Länder und Kommunen angemessen auf die Flüchtlinge und Asylbewerber vorbereiten können, wird ein reibungsloser und friedlicher Ablauf garantiert. Nur dann können solche Unterkünfte bereitgestellt werden, die sowohl für die Schutzsuchenden als auch für die einheimischen Anwohner akzeptabel sind. Die Gefahr wächst, dass es zwischen beiden Seiten zu Konflikten kommt, wenn die Unterbringung nicht richtig vorbereitet und organisiert ist. Dafür ist eine große Ehrlichkeit nötig. Die Menschen vor Ort merken sowieso, wenn sie belogen werden, wenn statt der angekündigten 50 Asylbewerber plötzlich 130 ankommen. Darüber hinaus muss auch das Asylbewerberverfahren transparenter und vor allem schneller gestaltet werden. Allein die lange Verfahrensdauer lockt viele Flüchtlinge an, deren Asylantrag später abgelehnt wird. Um denen helfen zu können, die wirklich Hilfe brauchen, ist das gesamte Verfahren zu überdenken. Auch die Prognosen.
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