Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bilanzsumme des Eurosystems ist in der Woche zum 20. März 2015 zum dritten Mal in Folge gestiegen. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) erhöhte sich die Bilanzsumme um 15,725 Milliarden auf 2,157 Billionen Euro. Eine Trendwende ist damit aber noch nicht geschafft.
Den deutlichsten Einfluss auf die Bilanz hatte in der Vorwoche der Anstieg bei den für geldpolitische Zwecke erworbenen Wertpapieren um 19,46 Milliarden Euro. Die Zentralbanken des Eurosystems kaufen seit 9. März öffentliche Anleihen auf, zusätzlich zu Covered Bonds und Kreditverbriefungen (ABS).
Quantitatives Ziel der EZB ist es, die Bilanzsumme um rund 1 Billionen Euro zu vergrößern, damit sie wieder das Volumen von Anfang 2012 bekommt. Seither ist die Bilanzsumme, die als ein Maß der geldpolitischen Lockerung einer Zentralbank angesehen werden kann, in der Tendenz gesunken.
Einen Ausreißer nach oben bewirkte lediglich das zweite zielgerichtete Refinanzierungsgeschäft (TLTRO) der EZB Ende 2014. Seither schrumpft die Bilanzsumme in der Tendenz weiter.
Einen abermals deutlichen Niveau-Anstieg dürfte der Wochenausweis des Eurosystems für die laufende Woche bringen, der am kommenden Dienstag veröffentlicht wird und den dritten TLTRO beinhaltet. Allerdings wird er die Bilanz nicht um sein volles Zuteilungsvolumen von 90 Milliarden Euro aufblähen, weil die Banken ihre Teilnahme am aktuellen Hauptrefinanzierungsgeschäft um 20 Milliarden Euro zurückgefahren haben.
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March 24, 2015 10:57 ET (14:57 GMT)
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