Von Christian Grimm
BERLIN--Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sieht das deutsch-griechische Verhältnis nach schweren Wochen auf dem Weg der Besserung. "Was wir erleben ist eine Normalisierung des Verhältnisses", sagte der SPD-Chef am Dienstag nach einem Treffen mit dem griechischen Premier Alexis Tsipras. Der Ministerpräsident trifft am zweiten Tag seines Staatsbesuches Vertreter verschiedener Parteien in Berlin.
Gabriel wich der Frage aus, ob ihm Tsipras gesagt habe, wie lange das Geld in Athen reicht. "Allen ist klar, wir wollen helfen", erklärte Gabriel. Aber zuvor müsse Griechenland Reformvorschläge präsentieren. Deren Bewertung obliege aber der Eurogruppe, also der Runde der Finanzminister aus den Euro-Mitgliedstaaten. "Wir sind als Deutschland nicht Verhandlungspartner", stellte der Vizekanzler klar.
Vor dem Treffen mit Gabriel war Tsipras mit der Spitze der Linken zusammengekommen. Nach den Worten von Fraktionschef Gregor Gysi wird die neue griechische Regierung keine Verbrauchssteuern erhöhen und Privatisierungen behutsam umsetzen. "Uns ist versichert worden, einen anti-neoliberalen Kurs zu fahren", berichtete Gysi im Anschluss an die Gespräche.
Zu den Verbrauchssteuern zählt beispielsweise die Biersteuer, die Stromsteuer oder die Mehrwertsteuer. Bei Privatisierungen plane die Syriza-Regierung, so Gysi, den Staat als Ankerinvestor im Boot zu halten.
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March 24, 2015 11:10 ET (15:10 GMT)
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