(Im ersten Absatz, zweiter Satz, muss es richtig heißen: Abseits)
BREMEN (dpa-AFX) - Der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel hat vor den Folgen eines Austritts Griechenlands aus dem Euro ("Grexit") gewarnt. Die Wiedereinführung der Drachme würde das Land wirtschaftlich ins Abseits drängen, teilte er der Deutschen Presse-Agentur mit. Hickel widersprach der Ansicht, ein "Grexit" könnte die Wettbewerbschancen der griechischen Wirtschaft verbessern.
Es existiere praktisch keine industrielle Exportwirtschaft, die von einer Abwertung der Währung profitieren könnte. Die Lohnstückkosten in Griechenland seien von 2011 bis 2014 um fast 13 Prozent gesunken. Gleichzeitig sei der Export um 3 Prozent zurückgegangen. In Deutschland habe im gleichen Zeitraum bei einem Plus der Lohnstückkosten von knapp 9 Prozent der Export stark zugelegt.
Griechenland würde bei einem Euroaustritt hohe Inflation, eine Abwertung der Kaufkraft und damit eine Schwächung der Binnenwirtschaft erleben, warnte Hickel. "Eine dauerhafte Armutsökonomie innerhalb der EU wäre nicht auszuschließen."
Hickel forderte für Griechenland ein Programm gegen Armut, eine Reduzierung des Kapitaldienstes, den Aufbau wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstrukturen und eine Politik der Bekämpfung von Korruption, Steuerhinterziehung und Kapitalflucht./moe/DP/jha
AXC0224 2015-03-24/15:33