Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken trotzen bislang der Niedrigzinsphase und erwarten 2015 ein weiter florierendes Kundengeschäft. Der Präsident des Branchenverbandes BVR, Uwe Fröhlich, mahnte am Dienstag in Frankfurt jedoch, den oft kleinen Genossenschaftsinstituten nicht neue Steine in den Weg zu legen.
"Wir brauchen weniger eine Kapitalmarktunion als vielmehr eine Mittelstandsoffensive", sagte Fröhlich laut Redetext. "Mittelständische Kreditinstitute benötigen dringend mehr Freiraum und weniger Regulierung, um die Versorgung der Realwirtschaft auch weiterhin sicherstellen zu können."
EU-Finanzmarktkommissar Jonathan Hill will mit einer Kapitalmarktunion Investoren das Geschäft über europäische Ländergrenzen hinweg erleichtern. Kleine und mittlere Unternehmen sollen so leichter Geld am Kapitalmarkt aufnehmen können und nicht wie derzeit vor allem von Banken abhängig sein.
Im vergangenen Jahr erzielten die 1047 (Vorjahr: 1078) Institute, die im Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) organisiert sind, nach vorläufigen Zahlen gut 2,3 (rund 2,2) Milliarden Euro Überschuss. Die Kredite an Firmen- und Privatkunden legten auf gut 482 (462) Milliarden Euro zu, die Kundeneinlagen stiegen auf rund 582 (561) Milliarden Euro. Bei den Mitgliederzahlen wurde ein Rekord erreicht: Mehr als 18 Millionen Menschen in Deutschland sind nun Anteilseigner einer Genossenschaftsbank./ben/DP/jha
AXC0165 2015-03-24/13:09