Die EU-Kommission hat zurückhaltend auf einen Warnbrief des griechischen Premiers Alexis Tsipras an Kanzlerin Angela Merkel reagiert. In dem Schreiben vom 15. März warnt Tsipras laut einem Bericht der "Financial Times" vor möglichen Zahlungsausfällen, falls es nicht kurzfristige Finanzhilfen für sein Land geben sollte. "Wir haben nun den 23. (März)", sagte der Chefsprecher der Behörde am Montag in Brüssel. "Eine Menge Dinge sind seitdem geschehen." Er wollte keinen Sachverhalt debattieren, der eine Woche alt sei.
Am 19. und 20. März hatte eine kleine Runde mit Merkel und anderen Spitzenverantwortlichen am Rande des EU-Gipfels über die Rettung Griechenlands vor der Pleite beraten. Athen soll nun so schnell wie möglich eine Reformliste vorlegen, damit verbliebene Milliardenbeträge aus dem verlängerten Hilfsprogramm rasch fließen können. "Es gibt eine Zeit für Worte und Erklärungen, jetzt muss gearbeitet werden", sagte der Behördensprecher.
Schon am Rande des EU-Gipfels war klargeworden, dass das Geld in der Athener Staatskasse noch bis Anfang April reichen dürfte. Tsipras hätte damit gut zwei Wochen Zeit, um mit den internationalen Geldgebern eine vollständige Reformliste abzustimmen. Im Hilfsprogramm stehen aus verschiedenen Quellen noch insgesamt 7,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Dieses Geld könnte auch in mehreren Raten ausgezahlt werden, meinen Experten./cb/DP/das
AXC0154 2015-03-23/14:44