NEW YORK (Dow Jones)--Gute Vorgaben aus Europa und Asien haben auch der Wall Street zu einem deutlich positiven Start in die neue Woche verholfen. Schwächere heimische Konjunkturdaten schürten Hoffnungen, dass die US-Notenbank die Zinsen vielleicht doch noch nicht so bald wieder erhöhen wird. Zinsspekulationen nahmen auch deshalb breiten Raum ein, weil die US-Notenbank am Dienstag zu ihrer zweitägigen Sitzung zusammentritt. Beobachter warten gespannt darauf, ob die Währungshüter - wie nach ihren jüngsten Sitzungen - abermals "Geduld" bei Zinserhöhungen signalisieren.
Der Dow-Jones-Index stieg um 1,3 Prozent auf 17.977 Punkte. Der S&P-500 gewann 1,4 Prozent und der Nasdaq-Composite 1,2 Prozent. Die Umsätze bewegten sich mit 756 (Freitag: 806) Millionen gehandelten Aktien im normalen Rahmen. Den 2.042 Kursgewinnern standen 1.130 -verlierer gegenüber, während 83 Titel unverändert schlossen.
In den USA war die Industrieproduktion im Februar nur um 0,1 Prozent gestiegen, während Volkswirte das Plus auf 0,2 Prozent geschätzt hatten. Die Kapazitätsauslastung verringerte sich auf 78,9 Prozent. Hier war ein Wert von 79,5 Prozent erwartet worden. Mit der Veröffentlichung der Februar-Daten wurden die Werte für den Januar nach unten revidiert. Vom Immobilienmarkt kamen ebenfalls schlechte Nachrichten. Der Hausmarktindex des Branchenverbands NAHB sank im März mit 53 Punkten auf den niedrigsten Wert seit Juli vergangenen Jahres. Im Februar war ein Wert von 55 ermittelt worden.
Ein Leidtragender der schwächeren Daten war der Dollar. Im späten US-Handel wurden für einen Euro 1,0575 Dollar gezahlt. Im asiatisch dominierten Handel am frühen Montagmorgen war der Euro noch für 1,0480 Dollar zu haben gewesen. Selbst nach seinem Rücksetzer zum Wochenauftakt hat der Dollar zum Euro seit Jahresbeginn schon um 12 Prozent zugelegt. Das hatte in jüngster Zeit Befüchtungen geweckt, dass der starke Greenback die Ertragslage exportorientierter US-Unternehmen schwächen könnte.
Auch auf dem Ölpreis lasteten die enttäuschenden Konjunkturdaten. Sie weckten Befürchtungen, dass dem bestehenden Überangebot eine schwindende Nachfrage gegenübersteht. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 2,1 Prozent bzw 0,96 Dollar auf auf 43,88 Dollar. Im Tagestief hatte WTI 42,85 Dollar gekostet. Die europäische Sorte Brent gab um 2,2 Prozent bzw 1,23 Dollar auf 53,44 Dollar nach.
Der Preis für die Feinunze Gold notierte mit 1.153,20 Dollar zum Settlement nur 80 Cent höher als am Freitag. Anfängliche Gewinne waren bald wieder abgegeben worden. Vor der Fed-Sitzung hätten einige Marktteilnehmer Positionen abgebaut, berichteten Händler. Es gebe am Goldmarkt Befürchtungen, dass die US-Notenbank bei der anstehenden Zinswende vielleicht doch nicht länger "geduldig" vorgehen und dieses Wörtchen aus dem Begleitkommentar zu ihrem Zinsentscheid streichen könnte. Gold wirft keine Zinsen ab und wird daher für Anleger uninteressant, wenn die Zinsen steigen.
Spekulationen auf längerfristig niedrige Zinsen trugen dagegen die Kurse am Anleihemarkt nach oben, wo die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen im Gegenzug um einen Basispunkt auf 2,10 Prozent fiel. Zinserhöhungen würden die aktuell im Umlauf befindlichen Anleihen unattraktiv machen, weil Neuemissionen höher verzinst würden.
An der Börse stiegen die Aktien von Valeant um 2,5 Prozent. Das Unternehmen hatte seine Übernahmeofferte für Salix Pharmaceuticals aufgestockt und damit den Wettbewerber Endo aus dem Rennen geschlagen. Für den Salix-Kurs ging es um 2,0 Prozent nach oben, Endo legten um 2,7 Prozent zu. A. Schulman erwirbt für 880 Millionen Dollar das Unternehmen Citadel Plastics. Das verhalf der Schulman-Aktie zu einem Plus von 4,4 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.977,42 1,29 228,11 S&P-500 2.081,19 1,35 27,79 Nasdaq-Comp. 4.929,51 1,19 57,75 Nasdaq-100 4.370,47 1,29 55,57 Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 22/32 flat 0,653% flat 1% 3-year 99 26/32 flat 1,064% flat 1 3/8% 5-year 99 2/32 up 2/32 1,569% -1,3BP 1 3/4% 7-year 99 up 2/32 1,904% -1,0BP 2% 10-year 99 4/32 up 4/32 2,098% -1,2BP 2 1/2% 30-year 96 12/32 up 11/32 2,677% -1,7BP DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.31 Uhr Fr, 17.29 Uhr EUR/USD 1,0575 0,54% 1,0518 1,0526 EUR/JPY 128,39 0,68% 127,53 127,64 EUR/CHF 1,0654 0,76% 1,0573 1,0581 USD/JPY 121,42 0,17% 121,22 121,28 GBP/USD 1,4830 0,37% 1,4776 1,4748 ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 16, 2015 16:14 ET (20:14 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.