Der französische Außenminister Laurent Fabius hat sich wieder auf den Weg nach Lausanne gemacht, wo die Atomgespräche mit dem Iran weitergehen. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Mittwochabend. Fabius hatte den Verhandlungsort am Morgen verlassen, um an der Kabinettssitzung in Paris teilzunehmen. Dabei hatte er erklärt, er werde nach Lausanne zurückkehren, sobald dies "zweckdienlich" sei.
Auf eine weitere lange Verhandlungsnacht haben sich Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und sein US-Kollege John Kerry eingerichtet. Kerry werde bis Donnerstagfrüh in Lausanne bleiben, teilte seine Sprecherin Marie Harf in Washington mit. Es gebe zwar Fortschritte, aber noch keine Einigung. Steinmeier sagte, erst Donnerstagfrüh werde man sehen, wie dann die Lage sei.
Bereits seit Tagen verhandeln die UN-Vetomächte (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich) sowie Deutschland in Lausanne mit dem Iran. Die selbst gesetzte Frist für einen Kompromiss in dem jahrelangen Streit war am Dienstag um Mitternacht abgelaufen. Mit der Verlängerung soll ein Scheitern der Gespräche verhindert werden.
In einem Rahmenabkommen sollen Schritte vereinbart werden, die dem Iran die zivile Nutzung der Atomkraft erlauben, den Weg zu einer Atombombe aber versperren. Dabei geht es auch um die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen Teheran. Eine umfassende vertragliche Lösung soll bis Ende Juni stehen./bi/DP/he
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