Essen (ots) - Weniger betriebsbedingte Kündigungen, etwas mehr Geld für die betroffenen Mitarbeiter - und doch bleiben es ziemlich tiefe Einschnitte bei der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt. 2400 Arbeitsplätze fallen bundesweit weg, darunter sind fast 1000 betriebsbedingte Kündigungen. Positiv ist immerhin, dass sich die Karstadt-Geschäftsführung mit der Gewerkschaft Verdi über ein paar kleine Verbesserungen für die Beschäftigten einigen konnte. Die Abfindungen, die fließen sollen, dürften den Trennungsschmerz der Beschäftigten allerdings kaum mildern. Für eine Verkäuferin, die 20 Jahre bei Karstadt gearbeitet hat, sollen es in der Regel gerade einmal knapp 22500 Euro sein. Versteuert werden muss das Geld auch noch. Große Sprünge sind damit nicht zu machen. Die andere Seite der Medaille ist, dass die angeschlagene Warenhauskette finanziell gar nicht in der Lage wäre, üppige Abfindungen auszuzahlen. Wie bitter muss es sein, wenn die Beschäftigten nun an die Extravaganzen des früheren Konzernchefs Middelhoff erinnert werden? Hubschrauberflüge, kostspielige Dienstreisen mit dem Charterjet - was sind dagegen 2300 Euro, die eine von der Kündigung betroffene Karstadt-Verkäuferin aus einem Hilfsfonds erhalten soll?
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