Bremen (ots) - Die Bewohner von Garissa, Schauplatz eines der brutalsten Anschläge in der Geschichte Kenias, sind betroffen, aber auch aufgebracht. Viele von ihnen verlangen eine Erklärung, weshalb die Regierung das Blutbad nicht verhindert hat. Zu Recht: Bereits eine Woche vor dem Anschlag hatte es eine Warnung gegeben, dass eine Attacke auf eine kenianische Universität bevorstehe. Klar, Terroristen setzen sich nicht an den Verhandlungstisch, sprechen keine offiziellen Kriegserklärungen aus und ignorieren auch sonst sämtliche Regeln der Kriegsführung. Dennoch können sich die Machthaber in Nairobi darauf nicht hinausreden. Ihre Antwort auf die Drohung war fahrlässig: Bloß zwei Polizisten stellte sie danach zum Schutz der Studenten ab. Ein überlebender Student fand gegenüber der britischen BBC die wohl treffendste Einschätzung: "Armselig!" 20000 kenianische Soldaten kämpfen derzeit in Somalia gegen die Al-Shabaab-Miliz. Hätte Präsident Uhuru Kenyattas Sicherheitskader die Warnung tatsächlich ernst genommen und auf eigenem Territorium proaktiv gehandelt, wäre das Blutvergießen vermutlich verhindert worden. So jedoch blieb für die Tatort-Ermittler am Freitag nichts anderes zu tun, als den Leichen der Attentäter Fingerabdrücke abzunehmen und diese in der Datenbank zu speichern.
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