Bielefeld (ots) - Selten werden Forderungen einer Interessenvertretung vollständig umgesetzt. Das weiß auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen. Sie fordert Entlastung von der Ermittlungsarbeit bei Bagatelldelikten. Das haben andere vor ihr schon einmal gefordert - auch ohne Erfolg. Das Innen- und das Justizministerium in Düsseldorf lehnen die Vorschläge der Gewerkschaft postwendend ab. Das Argument »keine Strafverfolgung nach Kassenlage« hört sich gut an. Stimmt aber so auch nicht.
Denn angesichts unzähliger Überstunden und einem engen Personalschlüssel müssen Polizeibeamte immer neu entscheiden, was wichtig ist und was liegen bleiben kann. Ist es der Hühnerdieb, der gefasst werden soll, oder doch zuerst der Terrorist, der mit einem Bombenanschlag Dutzende in den Tod reißen könnte? Nicht jeder Fall kann mit ganzer Kraft verfolgt werden - genau das will die Polizeigewerkschaft sagen. Die Politik muss so ehrlich sein, die Bedenken der Polizei ernst zu nehmen. Der GdP-Konzeptvorschlag ist doch keine direkte Handlungsanweisung an die Landesregierung, sondern ein Hilferuf.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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