Cottbus (ots) - Mindestens 37 100 Ausbildungsplätze blieben im vergangenen Jahr unbesetzt. Aus Sicht der Unternehmen ist das natürlich ein Ärgernis. Doch sollten sie nicht nur die Demografie und den viel zitierten "Akademisierungswahn" dafür beklagen. Es liegt auch an den Betrieben selbst, die Lücke zu schließen. Nach einer kürzlich bekannt gewordenen Untersuchung des DGB sind Hauptschulabsolventen von fast zwei Dritteln der angebotenen Lehrstellen praktisch ausgeschlossen. Doch nicht jeder Koch muss gleich die mittlere Reife haben und nicht jeder Bankangestellte ein Abitur. Will die Wirtschaft des Fachkräfteproblems Herr werden, muss sie auch Potenziale nutzen, die vordem kaum dafür in Betracht kamen. Die Bundesregierung hat dies erkannt, indem sie verstärkt auf Programme setzt, die der Ausbildungsvorbereitung und Berufsorientierung dienen. Davon profitiert auch das duale Ausbildungssystem. Wegen dieser gelungenen Verzahnung von Theorie und Praxis kann Deutschland auch mit der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeit in der EU glänzen. Einem Jugendlichen, der sich vergeblich um eine Ausbildung bemüht, nützt diese Tatsache freilich herzlich wenig. Nichts ist eben so gut, als dass man es nicht noch besser machen könnte.
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