Stuttgart (ots) - Mag die mangelhafte Zielgenauigkeit des Standardgewehrs der Bundeswehr bei extremer Hitze und Dauerfeuer nun auch belegbar sein, so musste das Ministerium doch zugleich einräumen, dass das Sturmgewehr 1994 für solche Gefechtssituationen wohl gar nicht bestellt worden sei. Für die Oberndorfer Waffenschmiede Heckler&Koch ist dies wenig tröstlich. Die Fundamentalkritik von Ministerin Ursula von der Leyen an dem Gewehr hat dem Ruf des Unternehmens schwer geschadet. Denn die Ministerin ließ den Eindruck zu, dass nicht ihr Ministerium, sondern der Hersteller versagt hat. Deshalb wäre nachvollziehbar, wenn in Oberndorf bald Schadenersatzforderungen laut würden.
Die politische Dimension liegt auf der Hand. Seit 2012 sind die Schwierigkeiten bekannt. Immer wurde abgewiegelt. Offenbar wurde auch nie das Gespräch mit dem Hersteller gesucht, wie die Probleme behoben werden könnten. Vor allem von der Leyens Vorgänger Thomas de Maizière muss sich fragen lassen, ob er sich blind stellte und so Soldaten gefährdete. Mag der CDU-Mann jetzt auch Innenminister sein: solche Vergehen verjähren nicht.
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