Ravensburg (ots) - Ehe die Gemüter im Streit um mögliche Präzisionsprobleme des hitzeempfindlichen Gewehrs G36 zu warm werden, sollte man eines tun: die Ergebnisse der Untersuchungen abwarten, die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen eilig angeordnet hat. Gewiss, es könnte bis zum Herbst oder länger dauern. Trotzdem ist statt Panikmache eine sachliche und gründliche Aufarbeitung der Vorwürfe angebracht.
Die Bundeswehr steht vor neuen Herausforderungen, die den Militärs viel abverlangen werden. Deutschland spielt politisch eine Führungsrolle in Europa. Angesichts der wachsenden Bedrohungen durch die Ukraine-Krise erwarten die Nato-Partner aber auch im militärischen Bereich mehr von der Bundesrepublik. Deutsche Soldaten sollen als Teil einer "Speerspitze" im Ernstfall die baltischen Staaten verteidigen können. Gerade erst hat von der Leyen auf ihrer Baltikum-Reise versucht, den kleinen Ländern im großen russischen Schatten mit dem Versprechen des Beistands Zuversicht einzuflößen. Das wird nicht klappen, wenn man sich über eine Truppe lustig macht, die mit angeblich untauglichen Waffen kämpft.
Sollten sich aber die Vorwürfe bestätigen, wird sich von der Leyen fürchten müssen. Unangenehme Fragen stehen im Raum. Das G36 würde sicher ausgemustert werden. Und die Ministerin womöglich auch.
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Sollten sich aber die Vorwürfe bestätigen, wird sich von der Leyen fürchten müssen. Unangenehme Fragen stehen im Raum. Das G36 würde sicher ausgemustert werden. Und die Ministerin womöglich auch.
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