Bielefeld (ots) - Thomas Middelhoff hat gewiss Erfahrungen gemacht, mit denen er nie gerechnet hätte und die er sich und seiner Familie gern erspart hätte. Über seinen Sturz aus dem Manager-Olymp ist so viel geredet worden, dass es langweilig sein müsste - wäre Middelhoff nicht eine so widersprüchliche und schillernde Persönlichkeit. Er erzwingt es immer wieder, dass er im Fokus steht. Nun ist seine Freilassung aus der U-Haft zu erwarten, und die heftige Reaktion in den Medien zeigt, wie sehr darauf gewartet wurde. Darauf etwa, dass er endlich erzählt, wie es wirklich war hinter Gittern. Vom schlossartigen Anwesen in den Hügeln über Saint-Tropez in den berüchtigten Knast in Essen. Wie konnte das passieren? Middelhoff ist kein gewöhnlicher Betrüger und schon gar kein gemeingefährlicher Wüstling, der dringend hinter Schloss und Riegel gehört. Diese Meinung vertraten nach seiner Inhaftierung selbst Medien, die sich bis dahin süffisant über seinen charmanten Größenwahn und seine unverhohlene Eitelkeit lustig gemacht hatten. Seinen großen Einsatz für die von ihm geführten Firmen kann ihm keiner absprechen, nur fehlte ihm der Sinn für gewisse Regeln. Seinen enormen kommunikativen Talenten zum Trotz scheiterte er erst als Manager und dann als Angeklagter. Middelhoff zeigte weder Reue noch bedingungslose Kooperationsbereitschaft. Das Gericht zweifelte auch an seiner Ehrlichkeit. In der Öffentlichkeit wurde Middelhoff zum Buhmann. In der Haft wurde er krank. Ob dies durch die Kontrollen zur Vermeidung eines Suizids geschah, ist unbewiesen. Viele Menschen wären angesichts seiner gewaltigen juristischen und finanziellen Probleme wohl schon vorher zusammengebrochen. Und Middelhoffs Leidensweg ist noch nicht zu Ende. Er gelangt nun in eine Freiheit, die nur vorläufig ist und völlig anders als die Wirklichkeit, in der er noch 2014 lebte. Sein Status als Star-Manager und sein Image als Sonnyboy sind vernichtet. Seine berufliche Existenz ist ungewiss. Sein Rest-Vermögen wollen sich seine Gläubiger teilen. Es ist ihm zu wünschen, dass ihm Freunde und Familie dabei helfen, die Krise zu bewältigen.
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